Bei der Safari-Rallye Kenia hat "Rentner" Sébastien Ogier seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Ogier fährt keine komplette Saison, war bisher nur bei fünf der sieben Rallyes dabei und liegt durch die drei Siege trotzdem auf Platz vier der WM-Wertung.
Ogier setzte sich nach einem spannenden Finale nur knapp mit 6,7 Sekunden Vorsprung vor Teamkollege Kalle Rovanperä durch. So klein war der Vorsprung des Siegers bei der Safari-Rallye noch nie. Ogier hatte morgens Zeit eingebüßt, auf den letzten Kilometern flog dann noch ein Stein in die Windschutzscheibe des Toyota.
Auch die Plätze drei und vier belegte Toyota mit Elfyn Evans und Takamoto Katsuta. Hyundai-Fahrer Dani Sordo wurde Fünfter, die beiden Ford von Ott Tänak und Pierre-Louis Loubet (mit Beifahrer Nicolas Gilsoul) landeten auf den Plätzen sechs und sieben.
Regelbruch bei Erkundungsfahrten
Thierry Neuville schob sich am letzten Tag noch auf den achten Platz, nachdem er Freitag mit einem Aufhängungsschaden aufgeben musste. Neuville war der Schnellste der Power Stage und sicherte sich damit zusätzlich zu den vier Punkten für Platz acht noch fünf Extra-Punkte - vermeintlich.
Denn am Sonntagabend entschieden die Stewards, dass Neuville die Recce-Regeln gebrochen hat. Eine "nicht autorisierte Person mit Verbindungen zum Auto #11" sei nach dem offiziellen Ende der Rallye-Vorbereitungen auf der Strecke gesichtet worden, heißt es.
Neuville wurde zur Anhörung bestellt und gab laut WRC an, dass die Person aus Sicherheitsgründen die Strecke nach den Erkundungsfahrten noch einmal auf Steine überprüfen sollte. Das gilt für die Stewards als Regelverstoß, Neuville wurde aus der Wertung gestrichen.
Hyundai nehme die Entscheidung zur Kenntnis, teilte das Team am Montagmorgen mit. "Wir verstehen die Absicht des Weltautomobilverbands FIA, Schritte zu unternehmen, um die übliche Praxis der Streckenbesichtigung zu unterbinden." Hyundai wolle mit der FIA zusammenarbeiten, um "die Sicherheit zu erhöhen und Gleichberechtigung der Crews zu fördern."
"Ich zahle den Preis für alle anderen", sagte Thierry Neuville dem BRF. "Aber vielleicht hilft es ja - denn die FIA hat die Situation seit Jahren nicht unter Kontrolle. Sie wollten jetzt ein Zeichen setzen. Damit komme ich klar."
Kein belgisches Wochenende
In der WRC2-Klasse lag Grégoire Munster in Führung, bis er am Samstag mit einem technischen Defekt ausschied. Munster ging am Sonntag wieder an den Start, fiel aber erneut aus. Der Sieg ging an Kajetan Kajetanowicz.
Der Tag im Ticker
WP19: Sébastien Ogier bringt den Sieg ins Ziel. Thierry Neuville ist der Schnellste der Power Stage und sackt die fünf Extra-Punkte ein.
WP18: Kalle Rovanperä und Sébastien Ogier verlieren beide etwas Zeit, der Abstand zwischen Platz eins und zwei beträgt nun 9,2 Sekunden. Thierry Neuville schiebt sich auf Platz acht vor, mehr kann er unter normalen Umständen nicht erreichen. Jetzt geht es noch um die Power-Stage-Punkte.
WP17: Diesmal bleiben die Verhältnisse ausgeglichen. Sébastien Ogier verteidigt die Führung mit 13,0 Sekunden Vorsprung vor Kalle Rovanperä.
WP16: Jetzt ist wieder Kalle Rovanperä schneller als Sébastien Ogier, er verringert den Rückstand auf 13,6 Sekunden. Zwischen Elfyn Evans auf Platz drei und Takamoto Katsuta auf Platz vier liegen inzwischen wieder 35,7 Sekunden. Platz fünf belegt Dani Sordo. Thierry Neuville ist Neunter mit 46,4 Sekunden Rückstand auf WRC2-Spitzenreiter Kajetan Kajetanowicz.
WP15: Sébastien Ogier rutscht von der Strecke in die Büsche, dabei wird der Heckspoiler samt Heckklappe abgerissen - und trotzdem fährt Ogier die Bestzeit, 8,6 Sekunden schneller als Kalle Rovanperä! Damit baut Ogier die Führung wieder auf 17,2 Sekunden aus. Elfyn Evans ist schneller als Takamoto Katsuta und festigt Platz drei. Zwischen den beiden liegen 21,2 Sekunden.
WP14: Kalle Rovanperä fährt Bestzeit und halbiert seinen Rückstand auf Sébastien Ogier auf 8,6 Sekunden. Elfyn Evans dreht sich, sein Vorsprung auf Takamoto Katsuta schmilzt auf 11,4 Sekunden. Thierry Neuville liegt auf Platz neun, könnte aber noch einen Platz gutmachen.
Safari-Rallye Kenia: Ogier führt Toyota-Quartett an - Lappi ausgeschieden
wrc/km