Auch das Finale der Rallye Japan bot noch Spannung. Elfyn Evans, der vor dem letzten Tag vier Sekunden hinter Thierry Neuville lag, startete mit der Bestzeit und machte den Rückstand beinahe wett - bis ein kleines Fehlerchen mit anschließendem Plattfuß ihn auf der nächsten Wertungsprüfung zu einem Stopp zwang. Evans verlor dadurch jede Chance auf das Treppchen und wurde am Ende nur Fünfter.
Thierry Neuville hatte dadurch plötzlich eine Minute Vorsprung und den Sieg vor Augen, bewahrte auch im einsetzenden Regen die Ruhe und brachte den zweiten Saisonsieg ins Ziel. Hyundai feiert zum Saisonabschluss einen Doppel-Sieg: Ott Tänak kam bei seiner letzten Rallye für das Team auf Platz zwei.
"Ein großartiges Gefühl. Es war kein leichtes Wochenende, kein leichtes Jahr", fasste Neuville im Ziel zusammen. "Wir haben das ganze Wochenende über eine starke Leistung gezeigt. Der Speed war da, wir haben keine Fehler gemacht. Das Jahr mit einem Sieg zu beenden, ist schön."
"Wir werden in der Winterpause jetzt alles daran setzen, um uns auf nächstes Jahr vorzubereiten und dann besser dazustehen als dieses Jahr." Neuville beendet die Saison als WM-Dritter hinter Weltmeister Kalle Rovanperä und Ott Tänak. Nicht nur den Fahrer-Titel, auch die Hersteller-Weltmeisterschaft hatte Toyota schon vor dem Saisonabschluss in der Tasche.
Bei der Heimrallye lief es für Toyota aber gar nicht nach Plan. Erst verabschiedete sich am Freitag Sébastien Ogier aus dem Kampf um den Sieg (Reifenschaden, am Ende Platz vier), am Samstag rutschte Kalle Rovanperä in eine Felswand (nur Platz zwölf) und am letzten Tag dann noch der Fehler von Evans. Kleines Trostpflaster: Lokalmatador Takamoto Katsuta fuhr auf Platz drei, damit steht zumindest ein Toyota-Fahrer auf dem Treppchen.
Belgischer Sieg auch in der zweiten Liga
In der WRC2-Klasse gab es ebenfalls einen belgischen Sieg. Grégoire Munster und Beifahrer Louis Louka setzten sich im Hyundai i20 Rally2 vor Teemu Suninen (Hyundai i20 Rally2) und dem neuen WRC2-Meister Emil Lindholm (Skoda Fabia Rally2) durch.
Munster lag vor dem letzten Tag auf dem dritten Platz in der Klasse. Er hatte sich für Regenreifen entschieden, was sich auszahlen sollte. Für Munster und Louka ist es der erste Sieg in der WRC2-Weltmeisterschaft.
Rallye Japan: Dreikampf Evans-Neuville-Rovanperä um die Führung – Sordo nach Feuer ausgeschieden
wrc/km