Sébastien Loeb gewinnt die Rallye Monte-Carlo nach einem Finaltag, der tatsächlich noch eine überraschende Wende mit dem dritten Führungswechsel des Wochenendes geboten hat.
Sébastien Ogier, der im Toyota als Spitzenreiter in den letzten Tag gestartet war, verlor auf der vorletzten Wertungsprüfung knapp eine halbe Minute durch einen Plattfuß. Auf den letzten Kilometern kam er Loeb noch ein letztes Mal gefährlich nahe (bis auf 0,5 Sekunden!), durch eine Zehn-Sekunden-Strafe wegen Frühstarts hatte Ogier im Ziel dann aber 10,5 Sekunden Rückstand und muss sich mit Rang zwei begnügen.
Der 47-jährige Loeb feiert damit seinen 80. WM-Sieg - knapp 20 Jahre nach seinem ersten Sieg in der Königsklasse. Es ist sein achter Triumph in Monte-Carlo, damit zieht er gleich mit dem bisherigen Rekordhalter ... Sébastien Ogier. Für Loebs Beifahrerin Isabelle Galmiche ist es der erste WM-Sieg gleich beim ersten WM-Start. Seit Wales 2018 hatte Ford keinen WM-Lauf mehr gewonnen.
Craig Breen fährt im zweiten Ford Puma auf Platz drei und sorgt für ein grandioses Wochenende für M-Sport. Platz vier und fünf gehen an Kalle Rovanperä (Toyota), der auch die Bestzeit der Power Stage fährt, und Gus Greensmith (M-Sport).
Katastrophen-Wochenende für Hyundai
Thierry Neuville schafft es nach einer langen Liste von Problemen ins Ziel, anders als die beiden Teamkollegen Ott Tänak und Oliver Solberg, und wird Sechster. Am letzten Tag fahren Neuville und Beifahrer Martijn Wydaeghe die erste Bestzeit für den neuen Hyundai i20 N Rally1. Bei der Power Stage gelingt ihm das Kunststück nicht nochmal, Neuville holt sich aber drei Punkte für die drittschnellste Zeit. Damit sammelt Neuville insgesamt elf WM-Zähler und liegt im WM-Stand auf Platz fünf hinter Loeb (27), Ogier (19), Rovanperä (17) und Breen (15).
In der WRC2 lagen Grégoire Munster-Louis Louka bis zu einem Plattfuß am Sonntagmorgen auf Podiumskurs. Sie landen am Ende auf Platz fünf, in der Gesamtwertung auf Platz zwölf. Freddy Loix-Pieter Tsjoen kommen auf WRC2-Platz zehn und Gesamtrang 24.
Der Tag im Ticker
WP17: Sébastien Loeb bringt den Sieg ins Ziel! Sébastien Ogier kassiert sogar noch eine Zehn-Sekunden-Strafe für einen Frühstart. Die fünf Extra-Punkte für die Bestzeit bei der Power Stage gehen an.
WP16: Sébastien Ogier verliert 34,1 Sekunden durch einen Plattfuß! Dadurch geht wieder Sébastien Loeb in Führung. Eine Wertungsprüfung vor Schluss führt Sébastien Loeb mit 9,5 Sekunden Vorsprung.
WP15: Thierry Neuville fährt die Bestzeit - es ist die erste für den neuen Hyundai i20 N Rally1. Spitzenreiter Sébastien Ogier ist 1,9 Sekunden langsamer, Sébastien Loeb 6,5 Sekunden langsamer. Damit liegen nun 24,6 Sekunden zwischen Platz eins und Platz zwei.
In der WRC2 war Grégoire Munster auf dem Weg zum Treppchen, muss aber auf der WP15 anhalten, um einen Reifen zu wechseln. Er fällt von Platz drei auf fünf zurück. In der Gesamtwertung ist er nun Zwölfter. Freddy Loix ist Zehnter in der WRC2 und 23. in der Gesamtwertung.
WP14: Die erste Bestzeit des Finaltags geht an Sébastien Loeb, der 1,1 Sekunde schneller ist als Spitzenreiter Sébastien Ogier. Ogier hat nun genau 20 Sekunden Vorsprung. Craig Breen liegt weiter auf Platz drei mit 1:26,9 Minuten Rückstand. Auch dahinter sind die Abstände enorm, Positionswechsel sind bei den letzten drei Wertungsprüfungen nicht zu erwarten, wenn alle glatt durchkommen. Vierter und Fünfter sind Kalle Rovanperä und Gus Greensmith.
Thierry Neuville bleibt auf Platz sechs und ist nun der einzige verbliebene Hyundai-Fahrer. Oliver Solberg wird nicht weiterfahren. Wegen der Abgase, die das ganze Wochenende über ins Cockpit gerieten, fühlen sich Solberg und sein Beifahrer Aaron Johnston nicht gut, wie Hyundai mitteilt. Ott Tänak ist nach dem Kühlerschaden von Samstag nicht mehr dabei.
wrc/km