Bereits zum neunten Mal wird im kommenden Jahr die Rad-WM in Belgien ausgetragen. 1930 fand sie zum ersten Mal in Belgien statt, Lüttich war damals der Austragungsort. 2002 war Zolder zum letzten Mal der Schauplatz einer Rad-WM auf belgischem Boden.
Nun ist also Flandern die Austragungsregion der 100. Straßenrad-Weltmeisterschaft. "Flanders, where Champions are born" - "Flandern, wo Meister geboren werden", lautet das Motto dieser Rad-WM. Flandern hat die Radsport-DNA irgendwie im Blut, und das soll im kommenden Jahr noch einmal verdeutlicht werden - am liebsten mit einigen Titeln.
Flandern als Schauplatz der Jubiläums-WM - das hat gewissen Symbolcharakter, denn nirgendwo auf der Welt wird Radsport so gelebt wie im nördlichen Teil von Belgien. "Eine andere Wahl war für den internationalen Radsportverband UCI gar nicht möglich", wie Co-Organisator Christophe Impens sagt.
Zeitfahren
Den Auftakt machen die Zeitfahrer. Der Start ist auf dem Nordseestrand, immer in Knokke-Heist. Vom 19. bis 22. September finden die jeweiligen Zeitfahren statt. Den Auftakt machen am Sonntag die Herren. Der flache Parcours über 43,3 Kilometer scheint wie gemacht für die belgischen Zeitfahrspezialisten Wout van Aert, Victor Campenaerts oder auch Remco Evenepoel.
Alle drei zählen bei der Heim-WM zu den Topfavoriten auf das Regenbogentrikot im Zeitfahren. Für Johan Museeuw gibt es einen klaren Favoriten, einfach weil momentan niemand stärker ist als der ehemalige Querfeldeinweltmeister van Aert. Den letzten belgischen Titel im Zeitfahren gab es 1964 für den legendären Eddy Merckx.
Am Montag sind die Wettbewerbe der U23-Herren und der Elite-Damen. Am Dienstag folgen die Juniorinnen und Junioren. Zum Abschluss des Zeitfahrens findet ein gemischtes Mannschaftszeitfahren statt.
Weiter auf die Straße
Im zweiten Teil der flämischen WM-Woche geht es um weitere Titel auf der Straße. Die Erwartungen an die belgischen Fahrer werden auch hier groß sein, wenn das Feld von Antwerpen über 268 Kilometer nach Löwen fährt. 2012 war Philippe Gilbert der letzte belgische Weltmeister auf der Straße. Bei der Heim-WM ist alles für einen Heimsieg angerichtet - mit dem Druck müssen die belgischen Fahrer umgehen können.
Der Radsport soll durch die Heim-WM noch einmal neuen Schwung bekommen. "Die Leistungen der nationalen Sporthelden sollen die Jugend dazu inspirieren, sich selbst aufs Rad zu schwingen, um es ihren Idolen gleich zu tun", wie Tom Van Damme, der Vorsitzende des Belgischen Radsportverbands sagt.
Christophe Ramjoie
War da mal was mit Corona?
Oder habe ich nur von Maskierten, Festivalverbot und (gewaltsamer) Grenzabrieglung geträumt?