Thierry Neuville geht mit einem guten Gefühl ins Wochenende. "Generell liegt die Rallye uns eigentlich. Wir waren immer schnell hier, aber konnten dann nie wirklich das gute Resultat nach Hause bringen. Immer ist etwas dazwischengekommen. Deswegen hoffen wir, dass es dieses Jahr etwas besser klappt."
"Die Zutaten für eine gute Rallye sind da, aber man muss halt alles zusammenmixen und dann muss es am Ende passen. Es ist eine komplexe Rallye, dadurch dass wir einen Tag auf Schotter fahren und zwei Tage auf Asphalt. Generell haben wir den Speed auf beiden Untergründen."
Von Schotter auf Asphalt
Die Rallye Spanien ist die einzige im Kalender, bei der sowohl auf Schotter, als auch auf Asphalt gefahren wird. Und das zum letzten Mal, denn der Untergrund-Wechsel ist in Zukunft nicht mehr erlaubt.
Freitagabend bauen die Mechaniker das Auto vom Schotter- auf das Asphalt-Setup um. Auch für die Fahrer ist das eine Umstellung. "Mit der Erfahrung hat man sich an die Umstellung gewöhnt, das geht relativ schnell. Die ersten Jahre war es etwas schwieriger, aber mittlerweile wechseln wir hin und her, auch zwischen den Rallyes während den Testtagen."
"Letztes Jahr waren wir hier sehr schnell. Wir waren Erster auf der Strecke und sind dadurch am ersten Tag etwas zurückgeworfen worden. Wir konnten uns aber zurückkämpfen und haben dann durch einen Plattfuß nur knapp das Podium verpasst."
Minimale Chance auf den Titel
2019 ist die Situation eine andere. Letztes Jahr führte Neuville zu dem Zeitpunkt die WM an, dieses Jahr liegt er auf Platz drei (199 Punkte) hinter Sébastien Ogier (212) und Spitzenreiter Ott Tänak (240).
"Mit Ogier ist es noch relativ knapp, es sind nur 13 Punkte. Aber mit Tänak ist der Abstand doch schon riesengroß. Selbst wenn er einen Nuller hier einfährt und wir die maximalen Punkte, hätte er immer noch einen ausreichenden Vorsprung. Aber wir lassen uns mal überraschen und schauen, was kommt. Wir sind gut vorbereitet und mehr können wir nicht tun."
Neuvilles Chancen auf den Titel sind klein, in der Hersteller-WM hat Hyundai dagegen noch alle Karten in der Hand. Neuvilles Team führt acht Punkte vor Toyota.
"Die beiden Titel sind wichtig. Wir haben versucht, das ganze Jahr über Punkte einzufahren. Da sind uns leider zwei Rallyes dazwischengekommen: Chile, mit dem Nuller, und die Türkei, wo es auch nicht das Super-Resultat war. Aber die Saison ist noch nicht zu Ende und solange es mathematisch noch möglich ist, kämpfen wir."
Platz neun im Shakedown
Die Generalprobe der Rallye Spanien geht an Kris Meeke. Beim Shakedown am Donnerstagmorgen setzte der Toyota-Fahrer in 1:31,6 Minuten die schnellste Zeit vor Dani Sordo im Hyundai (+0,3 Sekunden) und Jari-Matti Latvala (+0,7). Thierry Neuville war Neuntschnellster (+2,9) hinter Ott Tänak (+1,8), Sébastien Loeb (+2,0) und Sébastien Ogier (+2,2).
Katrin Margraff