Das Stadion in Wilrijk war für das Finale bis auf den letzten Platz besetzt. Die Erwartungshaltung beim Heimpublikum war hoch, sicherlich auch weil Endspielgegner Spanien schon im Auftaktspiel mit 5:0 bezwungen werden konnte.
Die Red Lions nahmen gegen die Spanier das Heft von der ersten Minute an in die Hand und bekamen schon in der zweiten Spielminute die erste Strafecke zugesprochen. Diese brachte aber nichts ein.
Belgien blieb die spielbestimmende Mannschaft und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann der erste Treffer der Lions im Finale fallen sollte. Nach starker Vorarbeit von Wegnez brachte John-John Dohmen die Lions nach neun gespielten Minuten mit 1:0 in Führung.
In der ersten Minute des zweiten Viertels erhöhte Florent van Aubel auf 2:0 und der Titel schien bereits in greifbarer Nähe zu sein. Keine zwei Minuten später rückte der Titel noch ein wenig näher für den amtierenden Weltmeister. Tom Boon erhöhte auf 3:0. Boon konnte bislang in jedem Spiel bei dieser EM ein Tor erzielen.
Noch vor der Pause sorgte Stockbroekx mit einem schönen Treffer in die kurze Ecke für die Vorentscheidung für die Lions. Mit dem Stand von 4:0 ging es in die Kabinen und auf den Tribünen wurde schon vorgefeiert. 30 Minuten trennten die belgischen Hockey-Herren nun noch vom ersten EM-Titel.
Nach dem starken zweiten Viertel nahmen die Belgier das Tempo zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wenig raus. Der Stimmung auf den Rängen tat es keinen Abbruch. Der belgische Torhunger war aber noch nicht gestillt. Alexander Hendrickx erhöhte nach Strafecke auf 5:0.
Im letzten Viertel sollte nichts mehr anbrennen. Spanien wollte einfach kein Treffer gelingen. Daran hatte auch der erneut stark aufspielende belgische Schlussmann Vincent Vanasch einen Löwenanteil.
Die letzte Spielminute hielt es niemand mehr auf seinem Sitz. Die Belgier konnten sich nach dem Weltmeistertitel im letzten Jahr nun auch die Europäische Krone im eigenen Land aufsetzen.
Als Europameister sind die Red Lions automatisch für die Olympischen Sommerspiele im kommenden Jahr in Tokyo qualifiziert.
Christophe Ramjoie