Klare Ansage: Laurens Vanthoor will die 47. Ausgabe der 24 Stunden vom Nürburgring gewinnen. "Nach dem Ausfall letztes Jahr gibt es nur einen Trostpreis, und das ist der Sieg. Klar wären wir auch mit einem Podium zufrieden. Aber das Ziel ist ganz deutlich, zu gewinnen. Ich habe vor vier Jahren mit Audi gewonnen und möchte jetzt auch einen Sieg mit Porsche."
Letztes Jahr war der Porsche von Vanthoor und Teamkollegen in Führung liegend ausgeschieden. "Es ist so ein schwieriges Rennen. Da kann so viel passieren. Letztes Jahr haben wir mit anderthalb Minuten Vorsprung geführt, und mitten in der Nacht war auf einmal Öl auf der Strecke. Mein Teamkollege ist gecrasht und da war es vorbei. Man muss auf alles vorbereitet sein, Sachen passieren, die manchmal nicht in deinen eigenen Händen liegen. Aber wir sind so gut wie möglich vorbereitet. Es hat sich gezeigt, dass unser Auto gut ist. Jetzt müssen wir es zu Ende bringen."
Letztes Jahr sicherte sich der 28-Jährige aus Hasselt die Pole Position, dieses Jahr verpasste er sie um 0,56 Sekunden. Der Manthey-Porsche 911 GT3-R #911 geht von Startplatz drei ins Rennen. "Klar will man immer Erster sein. Als ich ins Ziel gekommen bin, war ich auch noch Erster. Da habe ich mich innerlich ganz leise gefreut und gedacht: Cool, vielleicht klappt es ja zwei Jahre hintereinander. Aber dann haben die beiden, Maro und Maximilian, mich noch überholt. Aber wir sind in den Top drei, das ist eine perfekte Startposition fürs Rennen. Das ist, was zählt."
Die erste Startreihe gehört Mercedes. Die Pole Position sicherte sich Maro Engel im Mercedes-AMG GT3 #2 von Black Falcon - nur 0,13 Sekunden vor Maximilian Götz im Mann-Filter-Mercedes #48. "Es spielt sich meistens ab zwischen Porsche, BMW und Mercedes, den drei großen deutschen Herstellern. Und die werden meiner Meinung nach alle drei da sein", schätzt Vanthoor. Auch Audi werden Außenseiterchancen eingeräumt. Frédéric Vervisch fuhr den Phoenix-Audi R8 LMS #4 - den er sich unter anderem mit Laurens Vanthoors Bruder Dries teilt - auf Startplatz vier.
Worauf es auf dem Nürburgring ankommt, ist für Vanthoor klar: "Keinen Fehler zu machen." Denn wie auch das Vorjahr gezeigt hat, gibt es auf der Nordschleife immer jede Menge Zwischenfälle. Das liegt für Vanthoor an drei Faktoren: "Erstens an der Natur der Strecke, immerhin sind es acht Minuten. Dann sind so viele andere Autos da, es gibt so viele Klassen, auch mit langsameren Autos. Und natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle. Man muss mit so vielem rechnen. Es ist das schwierigste 24-Stunden-Rennen der Welt. Einfach nur ins Ziel kommen, ist schon sehr schwierig. Vom Sieg ganz zu schweigen."
Kein Glück für Palttala & Co
Markus Palttala saß beim Top-30-Qualifying nicht selbst am Steuer, das übernahm Teamkollege Fabian Schiller. Allerdings rutschte Schiller in der ersten der beiden Runden von der Strecke und schlug in die Leitplanke ein. Der Getspeed-Mercedes #17 startet von Platz 27.
24 Stunden auf dem Nürburgring für Olivier Muytjens das Rennen des Jahres
Katrin Margraff