Nach den beiden Qualifikations-Durchgängen läuft für Olivier Muytjens und seine Teamkollegen von Pitlane AMC St. Vith alles nach Plan. "Bisher ist es gut gelaufen. Beim Nachtqualifying gestern lagen wir auf dem vierten Platz. Ich wollte dann nochmal raus, aber es gab einige Unfälle und daher einen 'Code 60', dann darf man nicht schneller als 60 Stundenkilometer fahren und kann natürlich keine Bestzeiten erzielen", schildert der 38-jährige Rennfahrer aus Lichtenbusch.
"Heute hatte ich Glück, ich hatte zwei mehr oder weniger freie Runden und bin auf den zweiten Platz nach vorne gefahren. Das zeigt, dass der Speed fürs Rennen da ist und es ist eine schöne Bestätigung." Kurz vor Schluss der Qualifikation schoben sich noch zwei Konkurrenten an dem Toyota GT86 mit der Nummer 123 vorbei.
Olivier Muytjens und seine Teamkollegen Brody und Jacques Derenne gehen also von Startplatz vier in der Kategorie SP3 ins Rennen. "In unserer Klasse gibt es ganz verschiedene Autos, und unseres ist nicht das schnellste. Es gibt einen Opel Manta, mehrere Renault Clio, Toyota C-HR und GT86. Das Niveau ist ziemlich hoch. Es wird hart gekämpft und das Rennen wird bestimmt eng."
Hauptkategorie ist die SP9 mit GT3-Fahrzeugen. Als heiße Siegkandidaten werden die BMW M6 GT3 und Porsche 911 GT3-R gehandelt. Die Bestzeit im Qualifying2 ging an Laurens Vanthoor im Porsche #911. Auch die Audi R8 LMS – unter anderem die #4 mit den Belgiern Dries Vanthoor und Fred Vervisch – und die Mercedes-AMG GT3 dürfen sich Hoffnungen auf den Sieg machen. In einem Mercedes sitzt auch Markus Palttala aus Eupen, der im zweiten Qualifying mit 4,4 Sekunden Rückstand den 15. Platz belegte.
Insgesamt gehen 158 Autos ins Rennen, und das in 24 verschiedenen Klassen. Da ist auf der Strecke ziemlich viel los. "Man muss immer vorsichtig sein und in den Rückspiegel schauen. Wenn man hinten im Feld ist, ist es vom Verkehr her noch schwieriger als mit einem schnellen Auto", erklärt Muytjens. "Ich kenne beides, und in einer der kleineren Klassen ist es eindeutig noch schwieriger. Aber es ist interessant."
Erstmal ankommen
Beim 24-Stunden-Rennen kommt es vor allem auf Ausdauer und Zuverlässigkeit an – und darauf, sich aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten. "Unser Ziel ist erstmal ankommen. Ein Top-drei- oder Top-vier-Resultat wäre schon gut. Vielleicht können wir auch um den Sieg fahren. Aber da müssen auch die Umstände passen. 24 Stunden sind lang, da muss man die Daumen drücken und abwarten."
"Für uns ist es das Rennen des Jahres. Wir fahren dieses Jahr nur die VLN-Meisterschaft auf der Nordschleife. In anderen Jahren sind wir schon in Dubai oder Bathurst gefahren, das ist dieses Jahr nicht der Fall. Und dann ist das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring eindeutig das Highlight des Jahres."
Katrin Margraff