Toyota-Fahrer Ott Tänak aus Estland hat die Rallye Portugal gewonnen und seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Thierry Neuville wurde Zweiter. Und Sébastien Ogier kam dann doch noch aufs Treppchen.
Denn Kris Meeke patzte gleich doppelt. Nachdem er sich auf der vorletzten Wertungsprüfung drehte und Neuville mit der Bestzeit Platz zwei eroberte, flog Meeke auf den letzten Kilometern nochmal von der Strecke. Dadurch rückte Sébastien Ogier noch auf das Treppchen.
Ott Tänak behielt einen kühlen Kopf und brachte den Sieg mit einem Vorsprung von 15,9 Sekunden ins Ziel. Dabei achtete er darauf, bei der Power Stage nicht schneller zu sein als Ogier, damit dieser in der WM-Wertung knapp vorne bleibt und beim nächsten Lauf auf Sardinien wieder den Nachteil hat, als Erster auf die Strecke zu müssen.
Die WM-Spitze ist also noch ein kleines bisschen näher zusammengerückt. Ogier liegt durch den Tänak-Trick weiter vorne mit 142 Punkten, zwei Punkten Vorsprung auf Tänak (140). Weitere acht Punkte dahinter liegt Neuville auf Platz drei (132). Nur zehn Punkte trennen Neuville von der WM-Führung.
Das Finale zum Nachlesen
WP20: Und nochmal Kris Meeke! Meeke schneidet eine Kurve zu stark, zerstört die Lenkung, dreht sich erneut und blockiert die Strecke. Die Power Stage "Fafe" wird unterbrochen, damit der Toyota aus dem Weg geräumt werden kann. Thierry Neuville und Ott Tänak müssen warten.
Dadurch rückt Sébastien Ogier noch auf Platz drei, fährt außerdem die letzte Bestzeit und bekommt die fünf Extra-Punkte. Thierry Neuville holt sich vier zusätzliche Punkte. Ott Tänak gewinnt und liegt in der WM-Wertung nun zwei Punkte hinter Ogier. Neuville hat zehn Punkte Rückstand.
Bereits zuvor war die WP vorübergehend gestoppt worden, weil Gus Greensmith ebenfalls die Lenkung beschädigte und der Fiesta den Weg versperrte. Dadurch muss der nachfolgende Fahrer, Jari-Matti Latvala, vom Gas gehen. Seine Zeit wird aber korrigiert und Latvala als Achter gewertet werden. Auch Sébastien Loeb überstand die WP nicht unbeschadet. Der Hyundai-Fahrer rutschte von der Strecke, schaffte es aber trotz beschädigter Aufhängung noch ins Ziel.
WP19: Kris Meeke dreht sich! Der Toyota-Fahrer muss wenden, kriegt den Gang nicht sofort rein und verliert 17 Sekunden. Thierry Neuville fährt Bestzeit und klettert auf Platz zwei.
Vor der Power Stage hat er nun 7,4 Sekunden Vorsprung auf Meeke. Ott Tänak geht mit 16,6 Sekunden Vorsprung auf den neuen Zweiten ins Finale.
WP18: Kris Meeke baut den Vorsprung auf Thierry Neuville weiter aus. Neuville liegt nun genau zehn Sekunden hinter dem zweiten Platz. Ott Tänak ist aber erneut der Schnellste und hat nun 8,1 Sekunden Vorsprung. Neuville und Ogier auf Platz vier trennen 39,7 Sekunden.
Bleiben nur noch 19,94 Kilometer und es sieht so aus, als seien die Positionen gesetzt. Es sei denn, es passiert noch etwas Unvorhergesehenes.
WP17: Ott Tänak fährt Bestzeit, ist drei Sekunden schneller als Kris Meeke und baut damit die Führung wieder leicht aus. Den Spitzenreiter und seinen Verfolger trennen nun 5,4 Sekunden.
Kris Meeke setzt sich weitere 1,1 Sekunden von Thierry Neuville ab. "Nicht die perfekte WP. Das Auto ist hin und her gerutscht, das Heck ist zu unruhig", sagt Neuville im Ziel. "Aber ich gebe weiter Gas, die Rallye ist schließlich noch nicht zu Ende." 8,2 Sekunden liegen zwischen Meeke auf Platz zwei und Neuville auf Platz drei. Neuville vergrößert seinen Vorsprung auf Seb Ogier auf 29 Sekunden.
Esapekka Lappi rutscht gegen eine Böschung und beschädigt die hinter linke Aufhängung. Lappi muss seinen Citroën abstellen. Fünfter ist nun Teemu Suninen im Fiesta.
WP16: Der Kampf um die Spitze wird immer spannender! Die erste Bestzeit des letzten Tages geht an Kris Meeke, der nun nur noch 2,4 Sekunden hinter Spitzenreiter Ott Tänak liegt. "Solange wir beide vor Thierry liegen, ist alles gut", reagiert Tänak im Ziel.
Meeke baut den Vorsprung auf Thierry Neuville und den dritten Platz auf 7,1 Sekunden aus. "Ich habe alles gegeben, der Aufschrieb passt und ich fühle mich wohl im Auto", sagt Neuville. Er setzt sich weiter von Sébastien Ogier ab. Zwischen Platz drei und vier liegen nun 21,3 Sekunden. Wie schon Samstag hat Hyundai Sébastien Loeb und Dani Sordo zwischen Ogier und Neuville starten lassen.
Esapekka Lappi macht im Citroën einen Überschlag, kann aber weiterfahren und verteidigt sogar den fünften Platz vor Teemu Suninen, weil er nur etwa eine halbe Minute Zeit liegen lässt. Zwischen Platz fünf und sechs liegen nun 6,1 Sekunden.
Katrin Margraff