Bekannt ist Bisa vor allem durch die "grüne Tonne": In allen Nordgemeinden sowie in zahlreichen frankophonen Gemeinden bis hin nach Aubel sammeln die Mitarbeiter Grünabfälle, die auf dem firmeneigenen Kompostplatz in Eupen landen und dort wiederverwertet werden.
Das zweite Standbein ist die Sammlung von Rest- und Biomüll. Im Auftrag der Gemeinden Eupen, Kelmis, Raeren, Amel und Büllingen sind die Müllfahrzeuge das ganze Jahr über unterwegs. Allein in Raeren fallen rund 1.500 Tonnen pro Jahr an. Insgesamt kommen so über 200.000 gefahrene Kilometer zusammen - das entspricht einer Strecke von fünf Erdumrundungen.
Der ehemalige Fernkraftfahrer Sascha Hansen arbeitet seit fünf Monaten bei Bisa und weiß schon, wie der Hase läuft. Er muss wirklich alles im Auge behalten. "Der Schwerpunkt beim Bisa-Lkw ist, dass ich zwei Lader hinten drauf habe. Für sie bin ich verantwortlich. Darüber hinaus muss ich auf die Tonnen, Säcke, Gegenstände und vor allem auf die Autofahrer achten. Beim Fernfahren muss ich mich ausschließlich auf den Verkehr konzentrieren und meistens geradeaus fahren."
Ein Knochenjob
Die Arbeit der Mülllader ist körperlich sehr fordernd: Zehn bis 15 Kilometer laufen die Männer an einem Arbeitstag. Ein Sammelwagen kann bis zu elf Tonnen Müll transportieren, bevor es zur Sortieranlage Intradel nach Lüttich geht.
Lader Stefan Thiry ist keine 30 Jahre alt und über das ÖSHZ zu Bisa gekommen. Seitdem er Müll lädt, ist er richtig fit geworden. Auf dem Trittbrett bewegt er sich quasi wie ein Tänzer. "Schon ein paar Mal wurde ich fast umgefahren. Meistens sehen die Leute den Lkw und vergessen, dass noch Personen hintendrauf stehen. Und die Autofahrer versuchen immer zu überholen, wenn wir losfahren.”
Wer beim Fahren und Heben zuschaut, merkt schnell: Jeder Handgriff sitzt. Trotzdem spüren die Mitarbeiter die Belastung, vor allem beim Heben von Säcken voller Katzenstreu.
Oleksandr Zurnadzhi ist vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet. Seit zweieinhalb Jahren ist er nun in Ostbelgien. "Ich fühle mich hier sicher und bin dankbar für alles, was ich hier erhalten habe. Belgien hat mir geholfen, Deutsch zu lernen und eine Wohnung zu finden. Hier kann ich mein Leben neu anfangen. In Zukunft möchte ich einen Lkw-Führerschein machen."
Mehr als "nur wegbringen"
Bisa macht damit deutlich, dass Müllentsorgung weit mehr ist als nur eine logistische Aufgabe. Sie bedeutet jeden Tag harte Arbeit - bei Regen, Hitze oder Minusgraden. Gleichzeitig steht der Betrieb für Nachhaltigkeit und soziales Engagement: umweltfreundliche Verwertung, regionale Verantwortung und Chancen für Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt sonst nur schwer Fuß fassen.
Dogan Malicki hat eine Equipe bei der Bisa einen Vormittag lang begleitet. Wie er sich geschlagen hat, findet ihr in Sommer-TV heraus: Freitagnachmittag hier auf BRF.be oder im BRF-Fernsehen.
Dogan Malicki