Die DG-Schulen haben - was die Handynutzung betrifft - viele Jahre lang ihr eigenes Süppchen gekocht. Ende letzten Jahres wurde dann Klarheit geschaffen. Die Schulnetze haben sich mit der Regierung an einen Tisch gesetzt und eine gemeinsame Regelung zum Handynutzungsverbot erarbeitet.
Bildungsminister Jérôme Franssen erklärt, was vom Handynutzungsverbot erwartet wird. "Die Konzentrationsfähigkeit, aber auch das gesamte Lernklima sollen gestärkt werden. Ebenso soll das soziale Miteinander gefördert werden. In den Pausen soll man sich keine Nachrichten schreiben, obwohl man sich quasi gegenübersteht."
An der Pater-Damian-Sekundarschule Eupen gilt schon seit rund drei Jahren ein Handynutzungsverbot - und Schulleiterin Marie Kever ist damit voll und ganz zufrieden. "Seitdem wir das eingeführt haben, sehen wir wieder Kinder, die viel mehr auf dem Schulhof miteinander interagieren. Auch haben wir viel weniger Störungen im Unterricht. Darüber hinaus haben wir weniger Probleme mit Cybermobbing."

Was sagen die Schüler der PDS zum Handynutzungsverbot? "Ich verstehe es für die jüngeren Jahrgänge. Viele Abiturienten sind aber 18 Jahre alt. Da verstehe ich das Handyverbot nicht", sagt uns eine Schülerin. Ihr Mitschüler meint: "Ich verstehe nicht, warum ich mein Handy nicht in der Freizeit, also in den Pausen, nutzen darf. Dass wir es nicht in den Klassen nutzen dürfen, verstehe ich auf jeden Fall." Eine weitere Schülerin sieht das Verbot insgesamt positiv: "Ich habe mich an das Handyverbot gewöhnt. Ich verbringe viel mehr Zeit mit meinen Freunden. Es geht definitiv auch ohne Handy."
Aber wie sieht es mit der Medienkompetenz aus? Das Handy spielt in dieser Hinsicht immerhin eine wichtige Rolle und darf nicht ausgeklammert werden. Wird es auch nicht, betont Bildungsminister Jérôme Franssen. "Es ist die private Nutzung, die hier verboten wird. Die Medienkompetenz wird dadurch nicht eingeschränkt. In Zukunft müssen wir sogar noch viel mehr Wert auf die Medienkompetenz legen."

Unterm Strich handelt es sich um ein Handynutzungsverbot - und kein generelles Mitnahmeverbot. Übrigens ist es den Schulen auch selbst überlassen, wie sie das Verbot im Detail umsetzen. Spätestens ein Jahr nach Einführung des Handynutzungsverbots soll evaluiert werden, wie es sich auf den Schulalltag der Lehrer und Schüler auswirkt. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie es sich bewährt und welche langfristigen Effekte es mit sich bringt.
Noah Heinen und Pierre Schell vom BIB Büllingen