"Die PFF hat das Rennen gemacht, weil sie nach den Gesprächen, die wir mit Ecolo, PFF und SPplus geführt haben, das Gefühl hatten, dass die PFF uns das beste Projekt und das bessere Paket anbietet", sagt der designierte Eupener Bürgermeister Thomas Lennertz von der CSP.
Nach dem Verlust von zwei Sitzen hatte die PFF eigentlich mit Oppositionsarbeit gerechnet. Jetzt mussten die Eupener Liberalen also eine Grundsatzentscheidung treffen, so Lucas Reul. "Wir sind zu dem Entschluss gekommen: Auch wenn wir einen Verlust eingefahren haben, sind wir noch die drittstärkste Kraft in Eupen. Wir haben vier Sitze und unsere Stimmen geholt. Für die Leute, die uns gewählt haben, müssen wir auch weiter für unsere Projekte, Ziele und Visionen einstehen. Wir haben gemerkt, dass das mit der Koalition funktionieren könnte."
Nicolas Pommée von der OBL und Lucas Reul von der PFF sind als Schöffen gesetzt. Bei der CSP wird Fabrice Paulus Schöffe. Weitere so gut wie sichere Schöffenkandidaten sind Joëlle Köttgen für die PFF und Caroline Völl für die OBL.
Michael Scholl wird nicht mehr Schöffe für die PFF. "Wir bauen gerade eine ganz neue PFF Eupen auf. Wir haben wirklich verjüngt und viele neue Mitglieder", so Lucas Reul. "Wir möchten nach vorne schauen, auch in die weitere Zukunft. In dem Sinne hat Michael Scholl dann den schwierigen Entschluss gefasst, dass er den zwei anderen Kandidaten den Schöffenplatz überlässt." Scholl war zwölf Jahre lang Bauschöffe in Eupen.
Die neue Mehrheit aus CSP, OBL und PFF bringt 18 von 27 Sitzen im Stadtrat zusammen. Für die CSP ist das eine komfortable Situation, da OBL und PFF mit jeweils vier Sitzen die Mehrheit alleine nicht unter Druck setzen können. "Im Endeffekt haben wir auch über das Zusammenarbeiten in der Mehrheit gesprochen. Wir haben Vertrauen zu den Partnern, mit denen wir zusammen am Tisch sitzen", sagt Nicolas Pommée von der OBL. "Ich glaube nicht, dass es zu Situationen kommt, wo so etwas eine Rolle spielt. Dafür liegt uns zu viel am gemeinsamen Projekt." Es bleibt also abzuwarten, wie dieses Projekt aussieht und wer es in welcher Funktion umsetzen wird.
Ecolo und SPplus müssen sich jedenfalls auf Opposition einstellen. Die scheidende Eupener Bürgermeisterin Claudia Niessen hat auf BRF-Nachfrage auch auf die laufenden Koalitionsverhandlungen reagiert. Sie sei über das Ergebnis alles andere als überrascht und habe schon vor Monaten davor gewarnt. "Die Klötzerbahn regiert bis zum Rathaus durch", so Niessen. Gemeint ist damit die ProDG-CSP-und-PFF-Mehrheit auf DG-Ebene. Des Weiteren erklärte Niessen, dass Ecolo nicht frustriert sei und "erhobenen Hauptes in die Opposition" gehe.
Manuel Zimmermann
Typisch PFF hätte man M. Scholl schon vor den Wahlen sagen können ,du wirst nicht mehr Schöffe , oder hat man ihn nur an 2.Stelle gesetzt um Stimmen zu erhalten. Es werden ja 7 Posten verteilt + der Präsident des ÖHSZ , da könnte Scholl ruhig ein Schöffenamt wahrnehmen mit seiner Erfahrung als Bauschöffe.