Rund 40 Mitarbeiter beschäftigt Ralph Schröder, der mit drei weiteren Personen ein größeres Architekturbüro leitet. Gemeinsam mit seinem Team war er unter anderem für die Planung zur Umgestaltung des Eupener Heidbergklosters zuständig. Auch die Pläne für die neue Polizeistation "Morsheck" in Büllingen oder den Wohnkomplex "Die Berggärten" in Eupen sind auf sein Architekturbüro zurückzuführen.
Der diplomierte Architekt und Städtebauplaner hat mehrere Jahre in Lüttich studiert. Zu dieser Zeit, war er auch schon politisch interessiert und arbeitete im Kabinett des damaligen wallonischen Ministers Michel Foret (MR). "Ich habe zu diesem Zeitpunkt aber ausschließlich die Beobachter-Rolle eingenommen. Zu dieser Zeit habe ich auch stark meinen Vater verfolgt, Ferdel Schröder, der unter anderem Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft gewesen ist." Ferdel Schröder war zwischen 2010 und 2013 Parlamentspräsident.
Für Ralph Schröder hatte die berufliche Karriere immer Vorrang - trotz seines großen politischen Interesses. Aber: "Die Beziehung zur Politik habe ich nie verloren. Ich habe über die Jahre hinweg den Kontakt zu den Menschen aus dem Kabinett weitergeführt. Ich weiß also auch, was den französischsprachigen Raum bewegt. Es wird nun mal nicht alles in Eupen entschieden. Es ist wichtig, Brücken zu bauen."
Eine "Challenge" - also eine Herausforderung - sei sein neues politisches Mandat, sagt der Vater von drei Kindern. Er sei viel unter Menschen und wisse, was sie bewege.
Sein Herz habe schon immer für die Liberalen geschlagen: "In der Privatwirtschaft bin ich natürlich liberal eingestellt. Auch in meiner Familie spielen die liberalen Werte und der Fortschritt eine große Rolle. Darüber hinaus finde ich, dass die Menschen, die arbeiten, für ihr Schaffen belohnt werden sollen."
Anders als gedacht wird Ralph Schröder nicht im Ausschuss I sitzen, der sich unter anderem mit dem Thema Raumordnung befasst. Er wird im Ausschuss III mitwirken. Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung stehen da im Fokus. Im September geht die parlamentarische Arbeit los.
Die Entbürokratisierung und die Vereinfachung von Prozessen, liegen ihm besonders am Herzen. "In der Flämischen Gemeinschaft werden Baugenehmigungen digital abgewickelt. Das hat auch einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit. Ständig Pläne auszudrucken ist meiner Meinung nach sehr veraltet. Das könnte man in der Deutschsprachigen Gemeinschaft sehr schnell umsetzen.", so ein Vorschlag des 45-Jährigen.
Darüber hinaus möchte sich Ralph Schröder dafür stark machen, dass der Zuständigkeitsbereich "Umwelt" zukünftig von der DG ausgeübt wird, denn die Bereiche Raumordnung und Umwelt würden in seinen Augen einfach zusammengehören.
Dogan Malicki