"Ich glaube, sehr viel muss man in Ostbelgien nicht verändern", sagt Gerhard Löfgen. "Ich glaube, wir leben gut. Wir haben das Ehrenamt, das noch sehr präsent ist. Aber ich werde mich schon dafür einsetzen, damit die Kultur- und Sportvereine, so am leben bleiben, wie es jetzt noch Gott sei Dank der Fall ist. Das ist einer meiner Schwerpunkte, die ich da gerne mit einbringen würde."
Man muss Ostbelgien nicht auf den Kopf stellen. So könnte man Gerhard Löfgens Überzeugung zusammenfassen. Dem 63-jährigen Büllinger geht es vor allem darum, die Dinge zu erhalten, die funktionieren und gut für die Menschen sind. "Die Wahlen haben es auch gezeigt. Ich glaube, die Ostbelgier wollen nicht unbedingt eine große Veränderung. Wir leben nicht schlecht in Ostbelgien. Ich denke, dass wir auch da weiter machen sollen, damit es so bleibt und junge Familien sich vielleicht ein Eigenheim schaffen können."
Gerhard Löfgen ist Präsident vom KFC Büllingen und Präsident des Sportrats der Gemeinde Büllingen. Sport sei für ihn ein wichtiges Thema, aber nicht nur. "Da kommt dann auch die Kultur, die Jugendarbeit dazu. Das mache ich schon seit vielen Jahren in den verschiedenen Bereichen - auch bei meiner Funktion als Berufssoldat. Da habe ich auch viele Jugendliche betreut. Das liegt mir schon sehr am Herzen."
Kultur, Sport und Jugend sind auch die Zuständigkeiten von Parteikollege und Neu-Minister Gregor Freches. Da verwundert es nicht, dass sich Gerhard Löfgen in den zuständigen Ausschuss II hat wählen lassen.
Hinzu kommt der für Gesundheit und Soziales zuständige Ausschuss IV. Da müsse er sich zwar noch einarbeiten. Aber ganz ahnungslos sei er da nicht. "Meine Frau und meine Tochter arbeiten im Krankenhaus von St. Vith. Meine Mutter war einige Jahre im Altenheim von Bütgenbach. Und da ist man den Instanzen schon sehr nah gekommen."
Nun ist die PFF Mitglied einer Mehrheit, in der ihre Sitze rein rechnerisch nicht gebraucht werden. Dies schwäche die Position seiner Partei aber nicht, glaubt Gerhard Löfgen. "Ich denke, dass wir da unsere Rolle spielen können als PFF. Erstens schon mal intern in Ostbelgien. Ich glaube aber auch auf wallonischer und föderaler Ebene, da die MR da auch sehr präsent ist und auch mit Les Engagés in der Wallonie die Regierung stellt. Ich denke, dass wir da schon die richtigen Ansprechpartner sind, um Verhandlungen zu führen, wenn es um Sachen geht, die die DG ansprechen."
Manuel Zimmermann
Zitat aus dem Artikel :
"....Nun ist die PFF Mitglied einer Mehrheit, in der ihre Sitze rein rechnerisch nicht gebraucht werden..."
ProDG ist so weniger abhängig von der CSP. Notfalls kann ProDG die beiden Koalitionspartner gegeneinander ausspielen.
Im Allgemeinen lässt sich gut leben in Ostbelgien. Da hat Herr Löfgen Recht. Trotzdem kann man einiges verbessert werden. Die Bevölkerung muss mehr eingebunden in Entscheidungsprozesse. Geht am besten mit direkter Demokratie. Man es mal ausprobieren. Das wäre eine interessante und lehrreiche Erfahrungen für Bürger und Politiker.