Entspannt mit einem Cocktail in der Hand und der Sonne im Gesicht in die Ferne blicken - das kommt für viele der frisch vereidigten PDG-Abgeordneten nicht in Frage. "Seit dem 2. Juli bin ich täglich im Kabinett. Ich stehe im engen Austausch mit den Fachbereichen und treffe Menschen der verschiedenen Organisationen, die in meinen Aufgabenbereich fallen. Von Pause kann nicht die Rede sein", erklärt Gregor Freches von der PFF.
Er ist der neue Minister für Kultur, Sport, Jugend und Tourismus. Freches freue sich auf die neue Herausforderung. Er hat einen Großteil der Zuständigkeitsbereiche von seiner Parteikollegin Isabelle Weykmans übernommen. Es gebe noch viel zu lernen. "In dieser Hinsicht ist in erster Linie wichtig, auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern aus dem Ministerium zu diskutieren und erläutert zu bekommen, wie der Stand der Dinge in den unterschiedlichen Bereichen ist."
Es gibt da ein Problem, das den neuen Minister wirklich sehr stört. "Uns fehlen Menschen, die sich politisch engagieren möchten. Ein Beispiel dafür ist die Politik auf der kommunalen Ebene. Es werden händeringend Menschen gesucht, um überhaupt eine Liste auf die Beine stellen zu können. Die politische Bildung ist daher ein wichtiger Ansatz, damit sich die Leute wieder mehr für die Politik interessieren."
Auch Parlamentspräsidentin Patricia Creutz von der CSP denkt gerade an alles - außer an Urlaub. "Sommerpause ist bei uns nicht der Fall. Nach der Einsetzung des Parlaments ging die Arbeit direkt los. Im Parlament wird momentan viel vorbereitet. Man trifft sich mit Ausschussbetreuern, plant jede Menge und setzt Prioritäten. Es ist ständig etwas los und ich bin jeden Tag im PDG", so Creutz.
Neben inhaltlichen Themen mussten auch ganz praktische Sachen im PDG geklärt werden. Unter anderem hätten sich mehrere Abgeordnete der unterschiedlichen Fraktionen getroffen, um die Räumlichkeiten im PDG neu zu verteilen. "Verschiedene Fraktionen äußerten den Wunsch, mehr Räumlichkeiten zur Verfügung zu bekommen, da ihre Fraktion größer wurde. Wir haben dann gemeinsam diskutiert und eine gute Lösung gefunden."
Als Parlamentspräsidentin ist Patricia Creutz die höchste Vertreterin der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Dieser Aufgabe muss sie bereits am 17. und 18. Juli gerecht werden. An den beiden Tagen wird sie am Treffen der Parlamentspräsidenten der deutschsprachigen Länder in Duisburg teilnehmen. Im Fokus stehen die Themen Außenpolitik und Künstliche Intelligenz.
Zurück zum PDG: Im September werden alle 25 Abgeordneten im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft zusammenkommen. Dann wird Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) die Regierungserklärung vorstellen.
Dogan Malicki
Es engagieren sich doch genügend Menschen in der Politik. Die große Anzahl Kandidaten bei der letzten PDG Wahl hat das gezeigt. Das gleiche gilt für die Gemeindeebene. In Büllingen wollen drei Listen antreten.
Das angebliche Desinteresse an Politik ist ein politischer Mythos.
Das einzige Manko ist die Bevorzugung von Akademikern in der Politik. Deswegen engagiere ich mich nicht. Es lohnt sich einfach nicht.