Die ostbelgischen Grünen müssen einen Verlust von 3,4 Prozent der Stimmen verkraften. "Wie Sie sich vorstellen können, sind wir sehr enttäuscht von dem Wahlergebnis", sagt Spitzenkandidatin Fabienne Colling. "Das entspricht nicht unseren Erwartungen. Wir hatten ein sehr motiviertes Team, das sehr viel in Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern war."
"Wir erkennen das Resultat an und werden das in den nächsten Tagen analysieren." Colling vermutet, dass der Verlust darauf zurückzuführen sein könnte, dass die klassischen Ecolo-Themen keine große Rolle im Wahlkampf gespielt haben. "Die Klimakrise, die Konsequenzen auf den Wohnungsmarkt, unsere Flächenpolitik - das hat auch landesweit nicht zu den Prioritäten gehört. Insofern haben wir dort auch nicht die Akzente setzen können."
"Man muss natürlich auch feststellen, dass auf verschiedenen Niveaus ein regelrechtes Grünen-Bashing stattgefunden hat. Das geht natürlich nicht spurlos an uns vorbei. Auch wenn ich der Meinung bin, dass wir inhaltlich einen guten Wahlkampf geführt haben. Aber wir sind nicht losgelöst von den grünen Parteien in den anderen Landesteilen und den anderen Ländern."
Dass die grünen Themen auch Einzug in die Wahlprogramme der anderen Parteien gefunden haben, begrüßt Colling. "Ich bin gespannt, wer bereit ist, in den nächsten fünf Jahren diese wegweisenden, mutigen und teilweise schweren Entscheidungen treffen wird, die notwendig sind." Sie sei da sehr skeptisch.
ProDG-Spitzenkandidat Oliver Pasch hat angekündigt, auch mit Ecolo zu sprechen. "Wir haben alle vor der Wahl gesagt, dass wir miteinander reden werden. Aber bei einem Sitzverlust kommt eine Regierungsbeteiligung für uns nicht in Frage. Das ist nicht da Signal, das wir senden möchten."
"Wir waren auch vor dem Wahlkampf bereit, in die Opposition zu gehen und eine klare, laute und sichtbare Oppositionsarbeit zu leisten."
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