Der Lontzener Gemeinderat hat in dieser Legislaturperiode beschlossen, mehrere Millionen Euro in die drei Schulstandorte der Gemeinde zu investieren. Vor allem die beiden Projekte "Neubau Schule Herbesthal" und "Fusion Schulstandorte Lontzen und Walhorn" sorgten für hitzige Diskussionen und verbale Schlagabtausche.
Für Außenstehende könnte im Gemeinderat der Eindruck entstanden sein, dass Energie (bildet aktuell die Mehrheit mit Ecolo) und die Oppositionsfraktion Union, in Zukunft unter keinen Umständen eine Koalition bilden würden. Nun ist klar: Energie schließt eine Koalition mit Union nicht aus. "Es wird sich herausstellen, wie die Kräfteverhältnisse aussehen. Ich glaube, es gibt Schwierigkeiten, die sich in den letzten sechs Jahren herauskristallisiert haben. Wir haben aber nicht nur Schwierigkeiten. Oft wird auch im Gemeinderat einstimmig entschieden. Das sollten wir nicht vergessen. Man hängt sich immer sehr gerne an die Konfliktpunkte, aber es gibt auch viele Sachen, bei denen wir im Konsens sind."
Mit sich selbst im Konsens
Im Konsens ist Patrick Thevissen auch mit sich selbst. Der 43-jährige Rechtsanwalt wird bei den bevorstehenden Gemeinderatswahlen erneut als Bürgermeister kandidieren. "Wenn man der Überzeugung ist, dass das, was man gemeinsam im Team vollbracht hat, gut ist, aber noch nicht fertig, dann möchte man das auch zu Ende führen. Große Projekte, wie sie an den drei Schulstandorten anstehen, sind oft nicht innerhalb einer Legislaturperiode realisierbar."
Über zehn Millionen Euro wird die Gemeinde Lontzen in den Neubau der Grundschule Herbesthal investieren. Einen Großteil der Projektkosten übernimmt die DG. Im März oder April werden die Bauarbeiten voraussichtlich beginnen. Der Weg dahin sei nicht einfach gewesen. Viele Aspekte habe die Gemeinde berücksichtigen müssen. Die DG, Architekten, Lehrer, verärgerte Anwohner: Alle betroffenen Parteien habe die Gemeinde mit ins Boot geholt. "Durch die Einbindung aller Betroffenen haben wir es geschafft, eine Baugenehmigung vorzulegen, wo keine einzige Beschwerde eingereicht worden ist. Bei so einem großen Projekt ist das schon verwunderlich."
Die Fusion der Schulen Lontzen und Walhorn wird im September dieses Jahres stattfinden. In diesem Zusammenhang steht auch noch eine Umfrage aus. "Die Eltern werden in den nächsten Wochen noch zu zwei Themen befragt werden: zur Mobilität und der außerschulischen Betreuung. Es ist ja nicht nur eine Frage von Gebäuden. Bezogen auf die beiden Schulstandorte stellen sich auch andere Fragen. Zum Beispiel, wie die Busrouten ausschauen sollen oder wo die außerschulische Betreuung stattfinden soll."
Dogan Malicki