Im Container selbst herrscht eine ausgelassene Stimmung. Sieben Schüler der Grundschule planschen gerade im eingebauten Schwimmbecken. Beaufsichtigt werden sie vom Schwimmlehrer Ingo Müller. Er weiß, dass der Container keine Schwimmhalle ersetzen kann - dennoch möchte er ihn nicht missen. "Der Container ist wichtig, damit die Kinder erste Erfahrungen im Wasser machen können. So können sie sich an das Wasser gewöhnen und verlieren die Angst davor. Wir haben eine Wassertiefe von bis zu 1,35 Meter. Das ist eine Top-Vorbereitung, um in die große Schwimmhalle zu gehen."
60 Prozent der Grundschüler in Deutschland können nicht schwimmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage aus dem letzten Jahr. Viele Kommunen müssen Schwimmhallen schließen - aus Kostengründen. Auch fehlt qualifiziertes Personal. Aus diesem Grund wurde in NRW das Projekt "Narwali" ins Leben gerufen. Insgesamt wurden fünf Schwimm-Container gebaut. Dafür hat das Land drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Die umgebauten Hochseecontainer werden in den kommenden Monaten an unterschiedlichen Stellen in NRW zu finden sein, erklärt Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in der Düsseldorfer Staatskanzlei. "Wir haben jetzt den ersten Tourplan erstellt. Bis zu den nächsten Herbstferien ist klar, wo die Container hingestellt werden. Alle sechs Wochen wird sich der Standort ändern. Eine Zugmaschine wird den Container aufladen und in die nächste Kommune bringen. So können viele Kinder von dem Angebot profitieren."
Rund 30.000 Liter Wasser passen in den Container rein. Er enthält eine Gegenstromanlage, eine Wasseraufbereitungsanlage und eine Wärmepumpe. "So ein Schwimm-Container kostet rund 250.000 Euro. Es ist also irgendwo erschwinglich", sagt Wolfgang Schmitz, Geschäftsführer des Kreissportbunds Düren e. V. "Die Kommunen sollen so dazu animiert werden, diese Container anzuschaffen. Schwimmbäder werden nämlich nicht mehr gebaut. Die Schwimm-Container sind bereits eine gut Investition, wenn so ein Kinderleben gerettet werden kann."
Idee "Schwimm-Container" verworfen
Für den Norden der DG stellt das kaputte Wetzlarbad ein Problem dar. Nach der Hochwasserkatastrophe hat die DG bereits darüber nachgedacht, einen Schwimm-Container anzuschaffen. Die Idee wurde aber verworfen. Der logistische Aufwand sei zu hoch, zu teuer wäre es auch gewesen, erklärt Bildungsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG). "Die umliegenden Schwimmbäder im Eupener Raum waren und sind voll belegt. Worriken war und bleibt die einzige praktikable Lösung. Sie hat sich auch bis heute bewährt. Es ist richtig, dass die Fahrten teilweise sehr lang sind. Viele Eltern sind aber einfach dankbar, dass ihre Kinder Schwimmen lernen können."
In NRW ist es nicht so selbstverständlich, dass alle Kinder schwimmen lernen können. Die Schülerin Julia ist dank des Schwimm-Containers auf einem guten Weg dahin. "Am Anfang ist es etwas kalt, aber man gewöhnt sich dran. Auch finde ich gut, dass die Kinder hier die Chance erhalten, schwimmen zu können."
Dogan Malicki
denke es würde sich evtl rentieren Geld in die ehemalige Schwimmhalle zu investieren, diese instand zu setzen und allen wäre damit gedient. Aber lieber rumjammern dass die Kinder ja nicht mehr schwimmen können und auf den Sanktnimmerleinstag warten bis dass das ehemalige Wetzlerbad wieder funktionsfähig sein wird und Unsummen an die Busunternehmer bezahlen damit die Kinder nach Worriken, evtl Aachen kutschiert werden für den Schwimmunterricht, das Geld wie gesagt sollte man besser in die alte Schwimmhalle investieren.
Nur mal so nachgefragt. Wieviele private Schwimmingpools könnte man mit 250.000 EUR mieten und somit eine Infrastruktur nutzen, die die meiste Zeit brach liegt ?
Die Fahrt nach Worriken ist eine Übergangslösung bis in Eupen das Schwimmbad wieder nutzbar ist. In NRW ist eine andere Situation. Da werden die Schwimmbäder geschlossen und nicht irgendwann wieder nutzbar. Um mal lokal bei uns in Herbesthal zu gucken, wäre vielleicht die Frage, was mit der Schwimmhalle vom ehemaligen Injoy Fitnessstudio ist. Vielleicht kann der neue Besitzer die Halle für unsere Schulkinder zur Verfügung stellen. So wäre die Fahrt deutlich kürzer als bis Worriken und auch bis Eupen. Wobei ich nicht beurteilen kann, ob sie geeignet ist.