Die Stimmung war schnell gut im Garten der Landesvertretung von Rheinland-Pfalz bei der EU in Brüssel. Sängerin Jenny Palm aus der DG sorgte für musikalische Live-Unterhaltung. Bei Häppchen aus der DG-Gastronomie und Getränken zumeist aus Rheinland-Pfalz kamen die Gespräche rasch in Gang.
Warum aber gerade Rheinland-Pfalz als Gastgeber des DG-Sommerfestes? "Uns verbindet mit Rheinland-Pfalz schon lange eine Zusammenarbeit, die ja jetzt noch einmal erneuert, vertieft, ausgeweitet worden ist anlässlich des Besuchs von Malu Dreyer, der Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz‘ bei uns in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Und insofern ist das ein wunderbarer Anlass, diese Kooperation direkt in die Tat umzusetzen, indem man hier in gemeinsam netzwerkt und damit eben auch zum Strahlen bringen kann, möchte ich fast sagen. Auch wenn die Sonne heute fehlt", sagte Eva Johnen, die Leiterin der DG-Vertretung in Brüssel.
Tatsächlich bot das diesjährige Sommerfest keine Sonne, aber immerhin einen trockenen Himmel – was nach dem komplett verregneten Tag in Brüssel sowohl bei den Veranstaltern als auch den Gästen die Stimmung noch einmal hob.
Unter den Gästen waren hochgestellte Persönlichkeiten: der flämische Präsident des Verfassungsgerichtshofs, Mitglieder des Staatsrats, des Kassationshofs, mehrere Botschafter, Leiter von Landesvertretungen vor allem deutschsprachiger Regionen und viele mehr. Dazu zahlreiche Besucher aus der DG selbst, unter anderem DG-Parlamentspräsident Charles Servaty, sein Vorgänger Karl-Heinz Lambertz, DG-Senator Gregor Freches – und natürlich Ministerpräsident Oliver Paasch.
"Wir haben dieses Sommerfest, dieses Netzwerkertreffen dem Thema Wirtschaft in Ostbelgien gewidmet. Wir haben dem Handwerk die Möglichkeit gegeben, sich hier zu präsentieren. Ich bin in meiner Rede auch auf die Vorzüge der ostbelgischen Wirtschaft, der Qualität unserer ostbelgischen Produkte eingegangen. Wir machen Werbung für das Handwerk gerade in Brüssel, weil wir wissen, dass es hier ein hohes Kundenpotenzial gibt. Das richtige Zielpublikum finden wir vor allem bei den vielen Deutschsprachigen. Nicht bei deutschsprachigen Belgiern, sondern deutschsprachigen Europäern, die hier in Brüssel leben. Das werden viele kleine und mittlere Unternehmen aus der Vergangenheit bestätigen. Und deshalb kann es nicht falsch sein, Werbung für das Handwerk und Werbung für die Region zu machen."
Neben dieser Werbung wies Paasch in seiner Rede aber auch auf die Probleme hin, die es für Wirtschaft und Lebensqualität in der DG gibt: der Fachkräftemangel, die starke Belastung der Arbeitgeber durch die überaus hohen Steuern und Abgaben in Belgien, das Geoblocking von digitalen Medien in der EU – da müsse sich unbedingt etwas tun, sagte Paasch.
Worauf er sich auf dem diesjährigen Sommerfest am meisten freue? "Ja, auf den Austausch mit einigen Leuten, Multiplikatoren, die ich eben bei der Rede gesehen habe. Von denen ich weiß, dass sie an der ein oder anderen Stelle Einfluss ausüben können. Und mit denen werde ich insbesondere das Thema Geoblocking jetzt noch einmal vertiefen."
Und so nahm das Sommerfest seinen Lauf – bei trockenem Wetter, angeregten Gesprächen und Live-Musik aus der DG.
Kay Wagner