Toujours l'eau - immer das Wasser. Mit diesen Worten hat eine der vom Hochwasser 2021 Betroffenen die Situation beschrieben. Die meisten konnten sich retten. Aber um sie herum gab es nur Wasser, ob in den Straßen, den Innenhöfen oder - noch schlimmer - in den Häusern. So viel war verloren und doch wollten Françoise Deprez und Caroline Lamarche nicht, dass diese Bilder, diese Erlebnisse verschwinden.
Sie machten sich zwischen Januar und Juli 2022 auf, die Menschen zu besuchen. Caroline Lamarche hielt schriftlich fest, was die Leute ihnen erzählten. Françoise Deprez machte Bilder. "Wir wollten dieses Ereignis für die Menschen festhalten, die es erlebt haben. Sie nannten es einen Tsunami. Mit Subsidien konnten wir daraus ein Buch schaffen - 'Toujours l'eau'. Das Théatre de Liège hat eine Ausstellung in der Cité Mirroir ermöglicht", erzählt Deprez.
Seitdem wandert die Ausstellung. "Hier in Pepinster hat die Bibliothekarin Martine Mertens, die wir auch damals getroffen haben, uns und unsere Ausstellung eingeladen." Martine Mertens hatte einige Kontakte arrangiert. Deprez und Lamarche besuchten dann die Menschen in den betroffenen Gebieten. "Wir haben uns beide die Geschichten angehört. Ich habe dann Fotos gemacht, wenn es mir am besten erschien. Ich wollte die Menschlichkeit der Betroffenen zeigen und ihre Stärke, in einer Situation, die so dramatisch war."
So können die Besucher in dieser Ausstellung vielleicht beginnen zu verstehen, was die Betroffenen erlebt haben. Aber wie eine Betroffene selber sagte: "Ils voient seulement les photos, mais dans ma tête c'est vrai." Sie sehen nur die Bilder, aber in meinem Kopf ist es echt.
Christoph Heeren