Der Titel ihres neuen Buchs ist Programm. 50 Jahre nach dem Bericht an die Denkfabrik Club of Rome über die drohende Überlastung der Erde hat sich die Co-Präsidentin des Clubs of Rome erneut mit der Zukunft des Planeten befasst.
Wenn die Menschheit nicht zu einer Kehrtwende bereit ist, fahren wir gegen die Wand. Ein Beibehalten der internationalen Wirtschafts- und Klimapolitik wird die globale Krise und die Spannungen verstärken. Eine Umverteilung des Reichtums ist nötig, um die Welt zu retten. Sandrine Dixson-Declève und weitere Wissenschaftler und Denker des Club of Rome fordern Kehrtwenden in den Bereichen Armut, Ungleichheit, Ernährung, Energie und Ermächtigung von Frauen.
Zwei Szenarien werden aufgezeigt. Eines betrifft den Wandel der Wirtschafts-, Energie- und Nahrungsmittelsysteme. Dabei investieren Länder unter anderem in allgemeine Grundeinkommen, Bildung und Gesundheit, wobei die Reichsten zur Kasse gebeten werden. Das zweite Szenario "zu wenig, zu spät" zeigt auf, wie die Ungleichheit wächst, Populismus an Fahrt gewinnt, Migration aufgrund des Klimas zunimmt und die Armen immer ärmer werden.
Ziel ist eine lebenswerte Zukunft für alle, Earth for all. Doch verkennt dieses Ziel nicht die Natur des Menschen, der nach Macht und Geld strebt? Ja, leider ist der Mensch so, sagt Sandrine Dixson-Declève, doch bleibt uns keine andere Wahl. Unsere größte existentielle Krise ist nicht eine klimatische, unsere Existenz hängt nur von uns selbst ab und von der Bereitschaft, sich zu ändern. Sie zitiert dabei Jane Goodall mit den Worten, der Mensch sei das intelligenteste Wesen, aber nicht das weiseste. Sandrine Dixson will beweisen, dass der Mensch aus ihrer Sicht bereit ist, weise und gut zu sein und auch bereit, Neues aufzubauen, eine andere Welt. Oder man sagt: es ist das Ende, das war's.
Dixson zitiert auch die US-Umweltwissenschaftlerin Donnella Meadows: Es gibt zu viele schlechte Nachrichten, um Selbstgefälligkeit zu rechtfertigen. Es gibt zu viele gute Nachrichten, um Verzweiflung zu rechtfertigen. Jeden Tag gebe es Innovation, solidarische Menschen, Gemeinschaften, die Lösungen fänden, auch in Afrika, wo Frauen dabei seien, wunderbare Lösungen für ihre Probleme zu finden.
Sandrine Dixson lebt einen unerschütterlichen Optimismus vor und glaubt daran, dass es gelingen wird, das Gute im Menschen zu fördern, und dass der Mensch seine Intelligenz einsetzen wird, um innovativ, pragmatisch und im Sinne eines Planeten für alle zu wirken.
Chantal Delhez
Ja, es gibt eine Überlastung des Erdplaneten.
Aber nicht wie es der "Club-of-Rome" es vor 50 Jahren orakelte.
Diese Szenerien im diesem Theorie-Werk "Grenzen des Wachstums" waren und sind ebenso haarstreubend und unrealistisch geblieben.
Es wurden Voraussagen gemacht, dass viele Rohstoffe gar nicht mehr zur Verfügung stehen würden, weil Förderstätten versiegen werden. Dazu zählen viele alltägliche Metalle. Das Fördermaximum für Erdöl sollte 1995 gewesen sein. Das das alles nicht stimmt, wird ja wohl jeder wissen.
Aufgrund von Klimaveränderungen sollten die landwirtschaftlichen Erträge rapide sinken, und Massenhungersnöte mit dutzenden Millionen Toten auf allen Erdteilen hervorrufen. Genau das Gegenteil trat ein: die Erdbevölkerung hat sich fast verdreifacht, aber die Nahrungsmittelproduktion auch.
Das hiermit auf ein mögliches Maximum zugesteuert wird, muss wohl jedem klar sein, aber auf den Club-of-Rome sollte die Menschheit besser nicht hören.
Denn die schrien und schreien nach staatlichen Regelungen, aber es waren marktwirtschaftliche Methoden, die jede Krise meisterten.
Der Staat ist ein schlechter Unternehmer.
Der Club-of-Rome ebenfalls.
Ich nehme diese Angstmacherei nicht mehr ernst. Dahinter stecken Organisationen mit Interessen.
Vielleicht ist der Mensch nicht weise, aber er ist intelligent genug, um zu überleben.
Und schlussendlich kommt es immer anders wie man denkt.