Innerhalb von knapp vier Stunden gab es einen Rundumschlag zur Wohnungssituation in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Dabei stellte sich erneut heraus: Bezahlbarer und auch gut erhaltener Wohnraum ist knapp. Und es besteht dringend Handlungsbedarf.
Die Direktorin des Öffentlichen Wohnungsbaus Ostbelgien (ÖWOB), Annabell Pommé, nannte gleich zu Beginn vielsagende Zahlen: 1.325 Wohneinheiten verwaltet die ÖWOB. 70 Prozent seien älter als 30 Jahre. Davon sei rund ein Viertel älter als 50 Jahre. Der Bedarf an Investitionen sei massiv.
Mehr Details soll eine Bedarfsanalyse in allen Gemeinden der DG bringen. Auch Immobilienmakler und andere Akteure aus dem Wohnungsbau sollen dabei zu Rate gezogen werden. 67 Millionen Euro Investitionsvolumen stehen für die neue Zuständigkeit zur Verfügung. Hinzu kommt ein jährliches Budget von drei Millionen Euro.
Neu ist, dass die Wohnungsbaugesellschaften künftig auch eine soziale Rolle übernehmen sollen. Das geht so manchem Akteur zu weit. Dazu brauche es auf jeden Fall mehr Personal. Ein Vergabekriterium für eine Sozialwohnung soll künftig auch das Erlernen von Deutsch oder Französisch sein.
Klar wurde, dass es noch Nachbesserungsbedarf gibt. Der angepasste Text soll im Herbst im Parlament zur Debatte kommen. Anfang des kommenden Jahres könnte das Dekret dann verabschiedet werden.
Simonne Doepgen