5 Kommentare

  1. Die soziale Arbeit, geschichtlich betrachtet, hat immer Vorreiter also Menschen, die soziale Arbeit prägen und individuelle Wege gehen. Das macht soziale Arbeit facettenreich und attraktiv. So ist eine Entwicklung oder Weiterentwicklung überhaupt möglich.
    Im Zuge der Arbeit wird dann deutlich und ersichtlich, ob der Weg annehmbar und umsetzbar ist.
    Das ist was soziale Arbeit als Angebot für Menschen über Jahrzehnte hinweg, attraktiv und spannend macht.
    Jede Institution sollte auch weiterhin diesen Weg gehen dürfen ohne, dass es eine ständige Vertretung in allen Bereichen der sozialen Arbeit gibt.
    Was gar nicht geht, ist dass die sich auf den Weg machenden Institutionen von anderen kritisiert werden und hier der Eindruck für Laien entsteht, dass gewisse Standards nicht eingehalten würden.
    Die Vielfalt auf dem sozialen Markt und im Netzwerk ist eben genau das, was soziale Arbeit ausmacht.
    Wo kommen wir dahin, wenn eine Institution der Meinung ist, überall mitmischen zu müssen.

  2. Dass bei der sich rasant verändernden Gesellschaft auch die Betreuung der Kleinkinder in fachliche und gut ausgebildete Hände gehört, sollte eigentlich selbstverständlich sein. In Ostbelgien könnte das aus meiner Sicht zumindest schrittweise eingeführt werden. Da die zuständige Ministerin aber gerade erst die Lehrerausbildung auf die Hälfte zusammenstreicht, ist für einen solchen qualitativen Fortschritt wohl keine Unterstützung zu erwarten… Eine andere Frage ist, ob es für Tagesmütter/-Väter wirklich 2 Dachorganisationen braucht; diese Notwendigkeit erschließt sich mir nicht. Man merkt also schon, dass dieser „Straße“ noch einiges fehlt, um das gesteckte Ziel ohne Schlaglöcher anzuvisieren.

  3. @Frank Mandel:

    Kaleido hat NIE behauptet oder den Anspruch erhoben, überall mitmischen zu wollen. Wenn Sie unser Interview lesen, stellen Sie fest, dass wir sehr gute Gründe für unseren Anspruch haben: 1. Die selbstständigen Tagesmütter, die wir bisher betreuen, wechseln in die neue Einrichtung und machen sich Sorgen - unsere Präsenz im Verwaltungsrat schafft Vertrauen, da wir diesen Bereich halt sehr gut kennen; außerdem ist eine solche Vorgehensweise bei allen Fusionen und Gründungen üblich: 2. die frühkindliche Entwicklung ist Teil unseres Auftrages - es wäre also sehr merkwürdig, wenn wir nicht der Meinung wären, einen Platz im VR der neuen Einrichtung zu haben. Auch das ist vollkommen üblich, so sitzen im Kaleido-VR Vertreter aus zahlreichen anderen Einrichtungen und Sektoren.

  4. Sehr geehrter Herr Kohnen,

    mich würde es interessieren, welche paragemeinschaftlichen Einrichtungen im Verwaltungsrat von Kaleido (stimmberechtigt) vertreten sind. Bei Kaleido geht es um die frühkindliche Entwicklung wie Sie schreiben. Ist die Dienststelle für selbstbestimmtes Leben in Ihrem Verwaltungsrat vertreten? Wenn nicht, wieso nicht. Es gibt Kinder mit Beeinträchtigung. Ihre Interessen werden von Kaleido nicht gut vertreten, wenn die Dienststelle kein Mandat im Verwaltungsrat hat.

    Wird das RZKB ein Mandat in Ihrem Verwaltungsrat erhalten?

    Ich habe in der Presse gelesen, dass die Berufsvorbereitung ebenfalls umgestaltet wird. Werden künftig Kaleido und Arbeitsamt gegenseitige Vertreter in die Verwaltungsräte entsenden?

    Ist es üblich, dass eine öffentliche Behörde, in dem Fall alle paragemeinschaftlich organisiert, andere Behörden verwaltet? Verwalten Verwaltungen demnächst Verwaltungen?

  5. @Klaus Mommer

    Diese Fragen lassen sich einfach beantworten, zumal wir diese "Argumentation" schon mehrfach gehört haben.

    Die Zusammensetzung des Kaleido-VR ist - neben den sog. Gründungspartnern - nach relevanten Bereichen geregelt. https://www.kaleido-ostbelgien.be/fileadmin/template/PDF/dokumente/ueberuns/2014.01.20%2C_Sonderdekret_zur_Gruendung_eines_Zentru.pdf

    Mit dem IAWM gehört eine paragemeinschaftliche Einrichtung also solche direkt dem VR an. über die Vertretung der o.e. Bereiche können Personen von der Regierung bezeichnet werden, die auch aus einer paragemeinschaftlichen Einrichtung, einer VoG u.v.m. kommen.

    Es geht um inhaltliche Expertise. Aussagen von "eine Einrichtung kontrolliert eine andere" werden der Sache leider in keiner Weise gerecht. Es geht uns nicht um Macht, sondern um Inhalt. Das Thema ist so wichtig, dass - wie in allen Sonntagsreden angekündigt - die Kräfte gebündelt werden sollten.

    Und wieso muss eine Einrichtung, in deren VR eine andere Einrichtung vertreten ist, dann auch umgekehrt dem VR dieser Einrichtung angehören?? Und übrigens: das IAWM ist Mitglied im Kaleido-VR, Kaleido ist aber nicht im IAWM-VR vertreten.

    Was die Berufsberatung betrifft, so hinkt auch dieser Vergleich, und zwar aus zwei Gründen:
    1. Kaleido wird den Bereich Berufsberatung komplett abtreten – wir sind aber im Bereich der „Kinderbetreuung“ auf Grund unseres Kernauftrags voll involviert;
    2. es wechselt kein Kaleido-Personal zum ADG – aber sehr wohl 35 selbstständige Tagesmütter, die wir bisher betreut haben, werden künftig das „neue RZKB“ als Ansprechpartner haben.

    Und abschließend: Ich versteh den Geist ihrer Fragen nicht. Eigentlich sollte man es doch begrüßen, wenn eine Einrichtungen mitarbeiten möchte. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. DIE Frage: Warum möchte man unser Angebot nicht annehmen? Drei Krankenkassen wünscht man dabei zu haben, eine Einrichtung wie Kaleido nicht – finde den Fehler!

    [Anmerkung der Redaktion: Bei diesem Kommentar haben wir uns für eine Ausnahme entschieden und den Link veröffentlicht.]