Selbstlos und motiviert setzen sich seit Juli Ehrenamtliche aus ganz Belgien und aus dem Ausland dafür ein, die Flutopfer beim Aufräumen oder Wiederaufbau zu unterstützen. Hilt Rigouts, Ehrenamtliche von Natuurpunt, kommt aus Antwerpen und findet es selbstverständlich, ihre Hilfe anzubieten: "Wir haben im Fernsehen die Häuser und die Straßen gesehen, die von der Flut zerstört wurden und jetzt sind wir hier vor Ort. Die Ehrenamtlichen von Natagora sagen uns, dass sie schon 19 Wochen lang am Werk sind, um Müll und Schutt zu beseitigen und es gibt noch sehr viel zu tun. Wir heben alles mit der Hand auf. Es ist unglaublich, das berührt uns sehr."
Die verschiedenen Helfer haben in den letzten Wochen viele Kubikmeter Schutt zusammengetragen. Die gilt es jetzt zu entsorgen. "Der Zivilschutz hilft uns, hier alles abzutransportieren, was auf Ebene des Fußballfeldes zusammengetragen wurde - also den Kunstrasen und alle Müllhaufen. Jetzt wird hier alles entfernt, sodass die Menschen wieder einen sauberen Standort vorfinden werden", sagt Luc Nissen, Ehrenamtlicher von "River Clean Up".
Kühlschränke, Autoreifen, Gasflaschen, Plastik, Altmetall, Matratzen und Holz. Dieses Holz wird von Natagora aussortiert, um die Artenvielfalt zu fördern und Tieren Schutz zu bieten. "Kleine Säugetiere wie Igel finden hier in den Holzhaufen einen sicheren Zufluchtsort", so Serge Tiquet von Natagora Lüttich-Luxemburg.
Die Aufräumarbeiten sind für Natagora auch Anlass, den lokalen Behörden Fachwissen zu vermitteln, unter anderem was den Wiederaufbau angeht. Der darf nämlich nicht unüberlegt erfolgen.
"Jeder muss sich anstrengen. Am Uferrand sollte versucht werden, eine natürliche Überlaufzone vorzusehen. Ein Fluss weist natürliche Windungen auf. Doch der Mensch neigt dazu, sie zu kanalisieren und möglichst gerade zu gestalten. Leider holt sich die Natur ihre Rechte zurück und es kommt zu Überschwemmungen. Der Fluss kehrt dorthin zurück, wo er ursprünglich war. Man muss also wirklich darauf achten."
Invasive Pflanzen
Auch invasive Pflanzen kehren zurück. So wie der japanische Knöterich. "Diese Pflanze breitet sich überall aus. Die Leute meinen manchmal, es genüge, den Rasen zu mähen, doch die Pflanze bildet große Wurzelstücke, die sogar die Fundamente einer Straße oder einer Mauer beschädigen können. Man muss sehr vorsichtig sein", erklärt Serge Tiquet.
Die Ehrenamtlichen geben nicht auf und arbeiten weiter. Es bleibt noch viel zu tun.
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