Altweiber in Eupen: Primarschüler sorgen für Karnevalsstimmung vor den Seniorenheimen

Singen, springen, tanzen - vor dem Klösterchen weht am Donnerstagmorgen ein Hauch von Karneval. Prinzessinnen, Vampire und Zauberer haben sich trotz Eiseskälte tapfer vor dem Seniorenheim versammelt, mitgebracht haben sie ein buntes Programm aus Liedern und Tänzen.

Insgesamt 16 Kinder aus dem fünften Schuljahr der Pater-Damian-Grundschule sind gekommen. Die Idee zu der kleinen Vorführung hatte ihre Lehrerin Anne-Marie Jouck. "Ich bin ein großer Karnevalist und mir blutete das Herz zu wissen, dass ich Altweiber mit den Kindern in der Schule bin und wir den Altweiber-Zug nicht gucken gehen können. Unterricht an dem Tag war für mich gar keine Option."

"Die Karnevalsfeier in der Schule kann auch nicht stattfinden wie geplant. Ich habe dann gedacht, dass wir rausgehen an die frische Luft, uns bewegen und unseren eigenen Karnevalszug durch die Stadt machen. Damit man ein bisschen Publikum hat, habe ich dann gedacht, dass man ja zu den Altenheimen gehen könnte und für die Leute tanzen. So haben sie eine kurzweilige Abwechslung und wir haben ein Ziel und einen Ansporn, einen Tanz einzustudieren und haben so verschiedene Stationen für unseren Karnevalszug."

Die Kinder mussten nicht lange überzeugt werden. Sie waren direkt Feuer und Flamme und mit vollem Einsatz dabei. Vom Klösterchen zogen die Schüler anschließend weiter zum Josephsheim. Als Polonaise ging es hier einmal rund um das Gebäude. Und natürlich durfte auch hier die Tanzdarbietung nicht fehlen. Für die Senioren sicher eine willkommene Abwechslung. An den Fenstern konnten sie das bunte Treiben draußen verfolgen und hatten ihren Spaß, genauso wie die Kinder.

Dabei konnte das Angenehme sogar mit dem Nützlichen verbunden werden, wie Lehrerin Anne-Marie Jouck erklärt. "Die Kinder haben auch selbst bei den Heimen angerufen und so auch gelernt, wie man ein Telefonat führt, was man sagen muss und wie man sich anstellen muss, um dem Heimleiter zu erklären, was wir wollen."

"Wir mussten dann auch noch bei der Corona-Hotline anrufen, weil ein Heimleiter meinte, dass es vom Ministerium eventuell verboten werden könnte, so dass die Kinder viele Dinge nebenher gelernt haben, um schließlich Karneval zu feiern." Ein Hauch von Normalität an den tollen Tagen - das haben die Kinder jedenfalls erreicht und den Bewohnern damit ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Melanie Ganser