Im Altenheim "Grand Fa" in Malmedy wird geimpft, zumindest all jene, die sich impfen lassen wollen: in diesem Fall ein Großteil der Bewohner. "Sie sind sehr glücklich und waren sehr ungeduldig", berichtet Direktorin Isabelle Deward. "Für sie ist das mit der Hoffnung verbunden, die Freiheit wiederzuerlangen, die sie vor langer Zeit verloren haben."
Einige Bewohner seien auch etwas ängstlich gewesen. Aber mehr als 90 Prozent der Bewohner hätten sich impfen lassen - "und das wirklich mit großer Begeisterung. Das ist ein großer Schritt".
Die Begeisterung geschieht sicher auch vor dem Hintergrund, dass das Malmedyer Wohnheim während der ersten Corona-Welle einen hohen Preis zahlen musste. Auf der Seite des Personals gibt es zwar etwas weniger Impfwillige, aber die, die da sind, ob jung oder alt, sind überzeugt von diesem Schritt. Die Impfung sei nun mal wichtig - vor allem zum Schutz der Älteren, berichtet eine Angestellte. Auch gehe es darum, irgendwann mal zu einem normalen Leben zurückzukehren.
Auch für die meisten Bewohner ergab sich der Sinn der Impfung sofort. Er habe die schlimmen Fälle persönlich miterlebt, berichtet ein Bewohner. Das zeige auf, wie notwendig und wichtig die Impfung für das Wohnheim und dessen Bewohner sei.
Dass die Bewohner in Sachen Impfbereitschaft etwas enthusiastischer als die Pflegerinnen und Pfleger sind, kann Direktorin Isabelle Deward verstehen. Es gebe gewisse Fragen, die sich stellten. Auch sei die Sachlage für einen Neunzigjährigen eine andere als für einen jüngeren Menschen. Doch die Impfkampagne sei noch nicht vorbei, betont die Direktorin und verweist auf spätere Impfphasen.
Die aktuellen Impfungen mussten in aller Eile organisiert werden, insgesamt drei Tage Zeit hatte das Wohnheim, um sich vorzubereiten. "Aber in einem Altenheim sind wir es gewohnt, kurzfristig zu reagieren. Wir haben es also mit viel gutem Willen getan, weil es wichtig ist und weil es für uns auch ein Glück ist, dass dieser Impfstoff jetzt kommt."
Die zweite Dosis wird dann in drei Wochen verabreicht und hier, wie in vielen anderen Pflegeheimen der Region, freut man sich, in den kommenden Wochen endlich wieder zu einem etwas normaleren Leben zurückkehren zu können.
vedia/ar