Im Rahmen einer europäischen Gemeinschaftsaktion beteiligt sich auch die DG an der Beschaffung von Corona-Impfstoffen, erklärte Gesundheitsminister Antoniadis auf eine Frage des PFF-Fraktionsvorsitzenden Gregor Freches. Auf föderaler Ebene sind Logistik, Verteilung, Finanzierung und Prioritäten festzulegen. Dann müssten die Impfungen in der DG organisiert und die Bevölkerung informiert werden.
Inga Voss von Ecolo mahnte in der Thematik ein transparentes Vorgehen sowie eine klare und deutliche Kommunikation an. Michael Balter (Vivant) bezeichnete die geplanten Impfungen als riesiges Experiment. Er hält die Nebenwirkungen für nicht ausreichend erforscht und plädierte dafür, weitere Studien abzuwarten.
Gesundheitsminister Antoniadis betonte dagegen, die Sicherheit des Impfstoffes sei oberste Priorität. Noch nie habe es eine solche Konzertierung von Forschern für einen Impfstoff gegeben.
LOS-Geschäftsführungsvertrag verabschiedet
Der neue Leitverband des Ostbelgischen Sports (LOS) kann am 1. Januar seine Arbeit aufnehmen. Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft stimmte mehrheitlich für den Geschäftsführungsvertrag zwischen der DG-Regierung und dem Verband. Die drei Vivant-Abgeordneten enthielten sich der Stimme.
Knapp 3,3 Millionen Euro erhält der neue Verband in den kommenden vier Jahren. Der Bedarf an Beratung und Begleitung sowie Aus- und Weiterbildung sei groß, erklärte Ministerin Weykmans. In Ostbelgien gebe es 250 Sportvereine. 70 Prozent der Bürger seien regelmäßig sportlich aktiv.
Der PFF-Fraktionsvorsitzende Gregor Freches wies darauf hin, dass der ostbelgische Sport mit LOS eine unterstützende und begleitende Struktur habe, die bislang nicht zur Verfügung stand. ProDG-Sprecherin Petra Schmitz sprach von einem ehrgeizigen Projekt, das man auf eine solide Basis gestellt habe.
Auch in den Augen von SP-Ratsmitglied Patrick Spies ist das Geld vernünftig angelegt. Er vermisste im Geschäftsführungsvertrag allerdings die Erwähnung des Behinderten- und des Seniorensports. Inga Voss von Ecolo sieht einen Mehrwert in dem Dachverband, auch wenn dieser kein Allheilmittel sei. CSP-Sprecherin Patricia Creutz regte an, den Schulsport verstärkt zu fördern und auch den Trend zu Video-Gaming und E-Sport Ernst zu nehmen.
Die Vivant-Abgeordnete Diana Stiel stellte in Frage, dass sich die DG diesen Dachverband noch leisten könne und meinte, man könne den Sport auch ohne Verband stärken.
Entscheidung zu mittelalterlichen Funden
Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird in den kommenden Wochen über den Antrag der Stadt St.Vith entscheiden, die freigelegten mittelalterlichen Funde an der Burg vorläufig unter Schutz zu stellen. Das erklärte Kulturministerin Isabelle Weykmans auf eine Frage von Ratsmitglied Freddy Cremer (ProDG).
Man warte noch auf den Grabungsbericht. Aufgrund der historischen Bedeutung werde aber voraussichtlich eine Unterschutzstellung erfolgen, so Weykmans. Allerdings handele es sich um eine komplexe Angelegenheit, weil man auch abwägen müsse, ob dort noch ein weiteres Vorgehen möglich sei oder nicht. Die Grabungen an der Burg in St. Vith wurden vergangene Woche abgeschlossen.
Gedenken an Wilfred Schröder
Mit einer Schweigeminute hat das Parlament des verstorbenen CSP-Politikers Wilfred Schröder gedacht. Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz würdigte Schröders politisches Engagement, das stets auf das Gemeinwohl ausgerichtet gewesen sei. Pflichtbewusstsein und Verlässlichkeit, Beharrlichkeit, Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit hätten sein Handeln geprägt.
Auch Ministerpräsident Oliver Paasch zollte Wilfred Schröder Hochachtung und Respekt. Als Unterrichtsminister habe Schröder sich in einer Zeit knapper Kassen der Verantwortung gestellt. Er sei ein Mann des Dialogs gewesen und habe sich mit Leidenschaft, Mut und Willenskraft über 20 Jahre für die ostbelgische Politik eingesetzt.
Michaela Brück