Wegen der "alarmierenden Situation" hatte die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft am Donnerstag vorgegriffen und sämtliche Ampeln in ihren Zuständigkeitsbereichen auf "rot" gesetzt. Die Protokolle dazu mussten vom Konzertierungsausschuss dann nur noch bestätigt werden.
"Die Deutschsprachige Gemeinschaft ist innerhalb weniger Tage und Wochen zu einem Risikogebiet geworden", erinnert Paasch. "Wir sind eine rote Zone, mit mehr als 1.100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen. Deswegen haben wir auch entschieden, dass wir alle Protokolle, wo uns die Möglichkeit dazu gegeben ist, auf rot schalten", so Paasch weiter. "Wir haben immerhin den höchsten R-Wert in Belgien."
Die Anpassung der Maßnahmen folgte dabei einem zentralen Kriterium. "Wichtig erscheint mir, dass für die Kinder und Jugendlichen in all diesen Protokollen Perspektiven geschaffen wurden. Kinder brauchen Perspektiven. Wir dürfen nicht die Fehler des ersten Lockdowns machen", betont der Ministerpräsident. "Aus den Monaten März, April, Mai wissen wir, dass die Kinder sehr gelitten haben. Hier wird darauf geachtet, dass Kinder noch Aktivitätsmöglichkeiten haben."
Wie seine Kollegen appellierte Paasch an alle, sich solidarisch zu verhalten: "Insgesamt und abschließend möchte ich nochmal an die Solidarität aller Bürgerinnen und Bürger appellieren. Solidarität mit den Menschen in den Krankenhäusern, damit meine ich nicht nur die Patienten, sondern auch das Pflegepersonal, Solidarität mit all jenen, die im Unterrichtswesen arbeiten, Solidarität mit allen Menschen, die zu Risikogruppen gehören und die dieses Virus sehr hart treffen kann", so Paasch. "Genau wie alle anderen appelliere ich daran, die sechs goldenen Regeln unbedingt einzuhalten, um Schlimmeres zu vermeiden."
Konzertierungsausschuss: Kein Lockdown - Schulen und Betriebe bleiben offen
Stephan Pesch