Vertreter der Gemeinden Weismes und Malmedy, des Naturparks Hohes Venn-Eifel und der Forstverwaltung sowie die Vereinigung "Les Amis de la Fagne" wollen mit der Gedenktafel an das Unglück erinnern. Für die Angehörigen der Opfer eine bewegende Initiative, auch für Guido Hilgers, der seinen Vater mit zehn Jahren verlor.
Am späten Nachmittag des 9. Oktober 1970 stürzte das Kleinflugzeug mit seinem Vater und zwei weiteren Insassen über dem Hohen Venn ab. Neben dem 33-jährigen Adolf Hilgers war auch der 34-jährige Rolf Müller aus Weismes an Bord, der das Flugzeug wahrscheinlich steuerte. Hinten saß der 43-jährige Joseph Cuvelier, Sicherheitsoffizier des Lagers Elsenborn.
Die drei kamen mit dem Flugzeug aus Gosselies bei Charleroi, wo die Maschine gerade gewartet worden war und im perfekten Zustand sein sollte. Auch das Wetter war beim Abflug akzeptabel, weiß Guido Hilgers aus Berichten und Dokumenten. Dann kam starker Nebel auf und der Pilot verlor die Orientierung.
Auch Guido Hilgers wäre beinahe an Bord der Unglücksmaschine gewesen. Als kleiner Junge flog er jede Woche mit seinem Vater eine Runde. Doch dieses Mal sollte der Militärkommandant mitfliegen. Die Maschine gehörte Adolf Hilgers und Freunden vom Aero-Club Elsenborn, den er selbst gegründete hatte und dessen Präsident er war.
Der Unfall über dem Venn warf Fragen auf. Ein Förster hatte den Absturz gesehen und war nach Mont Rigi gelaufen, um die Rettungsdienste zu rufen. Weil ein Militärkommandant an Bord war, schaltete sich auch die Armee ein und riegelte den Unfallort ab.
Die genaue Unfallursache blieb ungeklärt. Guido Hilgers und seine Mutter stellten am Unfallort ein Kreuz auf und pflanzten eine Blautanne. Sie war von weitem zu sehen und half, die Stelle in dem dichten Fichtenwald wiederzufinden. Als dieses Waldstück später dann abgeholzt wurde, verschwand das Kreuz und damit auch die sichtbare Erinnerung an den Unfall.
Mit der neuen Tafel wird der drei Opfer nun wieder gedacht. Sie zeigt ein Foto der Maschine und erinnert in vier Sprachen an das Unglück. Für die Kinder, die damals so jung ihren Vater verloren, und ihre Mütter eine Würdigung, die sie schätzen und dankbar annehmen.
Michaela Brück
Unvergesslich! Ich war als frischgebackener Sanitäter an dem nebligen Spätnachmittag als einer der Ersten vor Ort. Wir haben lange im dunkler werdenden Wald nach einer 4. Person gesucht, die aber mit dem Auto zurück gekommen war. Auch für uns über viele Monate ein traumatisches Erlebnis. Übrigens Joseph Cuvelier war damals nicht der Lagerkommandant, sondern hatte den Dienstgrad Capitaine-Commandant. Er wohnte mit seiner Familie schräg gegenüber von "unserm" Sanitätsgebäude, daher sahen wir ihn mehrmals täglich. Lagerkommandant war zum Zeitpunkt des Unglücks Oberstleutnant (später Oberst) Pinet. Selbsverständlich werde ich in Kürze den Opfern vor Ort gedenken.