"Ich bin total glücklich", sagt Pascal Arimont im BRF-Interview zu seinem guten Wahlergebnis. "Das ist so, wie wenn man zur Schule geht, und am Ende des Jahres ein sehr gutes Zeugnis bekommt. Es ist eine Bestätigung der Arbeit, die wir in den letzten fünf Jahren gemacht haben, und auch eine Verpflichtung, das in den nächsten fünf Jahren seriös weiterzumachen."
Im Europaparlament haben sich die Kräfteverhältnisse allerdings etwas verschoben. Arimonts christdemokratische EVP und die europäischen Sozialdemokraten haben die Mehrheit verloren und sind entweder auf die Stimmen der Liberalen oder der Grünen angewiesen.
Der vorab befürchtete Rechtsruck ist allerdings ausgeblieben - und das trotz der Wahlsiege von Le Pen in Frankreich, Salvini in Italien und Orban in Ungarn. "Der ganz große Rechtsruck war es nicht, aber es war der kleine Rechtsruck - und in vielen einzelnen Ländern auch der große Rechtsruck. Das macht wirklich Sorge, denn es geht hier ans Eingemachte", so Arimont. "Wenn Europa von den einzelnen Ländern nicht mehr getragen wird, dann bricht dieses Kartenhaus zusammen. Es ist an der Zeit, offensiv mit der Frage umzugehen, warum Menschen diese Rechtspopulisten wählen."
"Auch als Partei müssen wir uns die Frage stellen, was wir falsch gemacht haben und was wir besser machen können. Ich plädiere für einen offenen Dialog und Selbstkritik an sich. Die Antworten, die es zu geben gilt, sind die Antworten an die Herausforderungen dieser Zeit."
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