Simple Lösungen für komplexe Probleme anbieten. Das ist ein Gespenst, das durch ganz Europa geistert. So sieht es der SP-Regionalpräsident und Spitzenkandidat für Europa. "Es ist für mich sicher und wichtig, dass es jetzt an der Zeit ist, in Europa einen starken sozialen Pfeiler aufzubauen", sagt Matthias Zimmermann. "Wir haben jahrelang sehr stark auf wirtschaftliche Interessen innerhalb der Europäischen Union gepocht. Jetzt ist es wichtig, das zweite Standbein aufzubauen und Europa sicher, sozial und gerecht zu machen."
Sozialminister Antonios Antoniadis führt die SP-Liste für die Wahl des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft an. Die häusliche Pflege der Senioren sei in den letzten fünf Jahren ausgebaut worden, doch es gebe noch Luft nach oben. Viele Senioren möchten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen. "Wir wollen, dass sie länger zu Hause bleiben können, vielleicht auch in einer alternativen Wohnform. Jetzt wo wir auch den Wohnungsbau übernommen haben, wollen wir Akzente setzen. Das können alternative Wohnformen sein und das können Mehrgenerationenhäuser sein", so Antoniadis.
Der wirtschaftliche Fortschritt soll vom gesellschaftlichen Fortschritt begleitet werden. Die SP denkt dabei auch an die Kleinsten. Alle Kinder sollen unabhängig vom Einkommen der Eltern die gleichen Perspektiven haben. "Jeder, der einen Betreuungsplatz in Anspruch nehmen möchte, soll diesen auch bekommen", sagt Zimmermann. "Zudem ist es wichtig, die Kinder durch das Kindergeld ganz gezielt zu fördern und alle Familien mitzunehmen. Wir müssen auch hier in Ostbelgien gegen Armut vorgehen."
Die Deutschsprachige Gemeinschaft ist seit kurzem für die Raumordnung zuständig. Die SP möchte bezahlbaren Wohnraum schaffen und Antworten für das Eupener Land und die Eifel finden. "Das gilt für den Norden der Deutschsprachigen Gemeinschaft, wo es einen sehr starken Immobiliendruck gibt und die Familien mittlerweile Richtung Wallonie wandern", sagt Antoniadis. "Das gilt aber auch für den Süden der DG, wo oftmals zu wenig Bauraum besteht. Den muss man also schaffen, damit auch wirklich jeder Mensch nicht auf dieses fundamentale Recht des eigenen Wohnraums verzichten muss."
Die Politik müsse den Rahmen setzen, damit jeder in Ostbelgien und in Europa gut leben kann.
Chantal Scheuren