Erste Anlaufstelle für das Königspaar: die Klinik St. Josef in der Klosterstraße. Vor dem Hintergrund zukunftsweisender Entwicklungen im Gesundheitssektor ging es unter anderem darum, die Rolle eines kleinen Krankenhauses darzustellen, seine historische Entwicklung, die noch recht junge Einbindung in neue Netzwerkstrukturen sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem St. Joseph Krankenhaus in Prüm.
Bezeichnend für Angebot und Kooperation über die Sprach- und Landesgrenzen hinaus traf das Königspaar mit zwei jungen Müttern zusammen, die erst vor kurzem in der St. Vither Klinik entbunden haben: Linda Sepulchre aus Malmedy mit der kleinen Lena und Familie Reusch mit dem kleinen Nick. Die Reuschs kommen aus Brandscheid, gleich hinter der deutschen Grenze bei Bleialf.
Neben der Bevölkerung aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft, aus der Malmedyer Wallonie und dem Norden der Provinz Luxemburg nutzen vermehrt junge Familien aus der deutschen Eifel den kurzen Weg nach St. Vith. Nach Angaben von Dr. Albert Van der Putten haben 2017 fast 20 Patientinnen aus Deutschland in St. Vith entbunden.
Ein Schwerpunkt des Besuchsprogramms galt dem Ehrenamt: Die Krankenhaus- und Augustinerinnenvereinigung erklärte, wie sie sich seit 2002 um das Wohlbefinden der Patienten in der Klinik bemüht.
Für das Königspaar ging es dann weiter zum Kulturzentrum Triangel. Hier wartete unter anderem die Integrationsband "Analog" für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf den hohen Besuch und zeigte, was sie drauf hat. Praktisch im Nachklang zum Karneval traten auch die Vegder Diddeldöppcher auf - eine schöne Krönung ihres 2x11-jährigen Bestehens. Und auch der Eupener Knabenchor durfte dem Königspaar ein Ständchen bringen.
Nach dem Kontakt mit ehrenamtlich tätigen Organisationen und Vereinen stand das Bad in der Menge auf dem Programm. Hunderte Schulkinder hatten sich dazu in der Hauptstraße und vor dem Rathaus aufgestellt.
Abgeschlossen wurde der Besuch mit einem Empfang im St. Vither Rathaus, bei dem auch König Philippe das Wort ergriff. Dabei war der König auch zu Späßen aufgelegt. Er habe beim Bad in der Menge auch ein "Vive le froid" gehört...
Parlamentspräsident Alexander Miesen mahnte, Deutsch als dritte Landessprache nicht zu vernachlässigen. Der König handele in dieser Hinsicht vorbildlich durch seine Reden in deutscher Sprache und durch die Teilnahme an den Treffen der Staatschefs deutschsprachiger Staaten.
Im Anschluss an die Reden hatte das Königspaar die Gelegenheit, mit Talenten aus den Bereichen Sport, Wirtschaft und Kultur auszutauschen. Ein Besuch, der Lust macht auf das nächste Mal.
Stephan Pesch