Es ist eine echte Premiere: Die einbeinige Mathilde Alleman aus Spa nimmt am Wochenende neben Jacques Gérard aus Stavelot auf dem Beifahrersitz eines Twingo Platz, um die Rallye du Condroz zu bestreiten. "Als Jacques mir das Angebot gemacht hat, mit ihm zu fahren, habe ich erst einmal Nein gesagt, weil ich Angst hatte", erzählt Mathilde Alleman, "aber ich hasse es Nein zu sagen, deshalb habe ich meine Meinung geändert."
Jacques Gérard engagiert sich seit rund 15 Jahren auch für karitative Zwecke bei Rallyes. Dieses Mal hilft er einer Vereinigung, die in Amay ihren Sitz hat und sich 'Leg's Go' nennt. "Und das tue ich an der Seite von Mathilde, die aus Spa und damit aus derselben Region stammt wie ich. Es ist die Möglichkeit, einer jungen Frau die Chance zu geben mitzufahren und damit auch die Vereinigung 'Leg's Go' zu unterstützen", sagt Jacques Gérard.
Ein neues Abenteuer wartet also auf eine junge Frau, die keine Angst vor der großen Herausforderung hat und dafür sorgen wird, 'Leg's Go' von Luc Huberty noch ein bisschen bekannter zu machen. Huberty hat einen Fonds gegründet, mit dessen Geldern Prothesen finanziert werden. "Wir fahren für 'Leg's Go'. Es geht darum, amputierten Menschen Gutes zu tun. Und ich selbst entdecke einen neuen Sport und teste meine Grenzen aus."
Letzte Tests wurden auf dem Gebiet der Gemeinde Trois Ponts gefahren. Auch Jacques Gérard ist von Mathilde Alleman überzeugt: "Für eine junge Frau, die so etwas noch nie gemacht hat, ist das ganz toll. Sie hat mich verblüfft, als wir uns letztes Wochenende getroffen haben. Alles war völlig problemlos. Sie hat sich Notizen gemacht. Ich glaube, dass das auch am Wochenende so weitergehen wird."
Und wenn alles gut läuft, muss es nicht die letzte Rallye sein, an der Mathilde Alleman teilnimmt: "Es ist meine erste Rallye, aber vielleicht nicht die letzte. Ich will nicht ausschließen, dass ich auch mal als Pilotin am Steuer sitzen werde. Aber zunächst einmal möchte ich schauen, wie es am Wochenende so läuft."
rs/est