Es war kurz vor zehn Uhr am Donnerstagmorgen, als König Philippe und Königin Mathilde im Heidberg Kloster eintrafen. Sie waren es auch, die ihre Gäste aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg und der Schweiz zum 13. informellen Gipfeltreffen der Staatschefs der deutschsprachigen Staaten begrüßten. Denn eingeladen hatte König Philippe zu der Zusammenkunft.
Nach der Begrüßung trennten sich die Wege der hohen Staatsgäste, da die Damen ein Parallelprogramm absolvierten. König Philippe eröffnete anschließend eine Arbeitssitzung. Dabei ging es um die Zukunft der EU nach dem Brexit, die Sicherheitssituation nach den Attentaten und die Jugendbeschäftigung, die der König als prioritär einstuft. In einer Rede bezeichnete er die DG als das verbindende Element Belgiens zu den deutschsprachigen Ländern.
König Philipp lobt duale Ausbildung
König Philipp bezog auch Stellung zum Thema junges Unternehmertum. Dabei regte der König unter anderem an, den Unternehmergeist auch im Bildungswesen zu verankern. Das Staatsoberhaupt gab sich davon überzeugt, dass dies zu einer Steigerung der Unternehmertums beitragen werde. Unter Hinweis auf die positiven Erfahrungen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft hob der König auch erneut die Vorzüge des dualen Ausbildungssystems hervor.
Der deutsche Bundespräsident Gauck nutzte das Treffen in Eupen zu einen Appell für Europa. Gauck sprach sich bei einer Arbeitssitzung im Heidberg-Kloster dafür aus, sich den Gegnern Europas gemeinsam entgegenzustellen. Er erklärte später, er sei sehr erfreut darüber, dass der König sich stark mache für Europa, besonders vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise und des Brexit.
Wie eine Sprecherin erklärte, habe Gauck auch über die Lage in Deutschland und über die Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern berichtet. Er äußerte zudem sein Bedauern über den Ausgang des britischen Referendums, bei dem eine Mehrheit der Wähler im Juni für den EU-Austritt gestimmt hatte.
Besuch im ZFP auf Wunsch von König Philipp
Während der deutsche Bundespräsident nach der Arbeitssitzung wieder die Rückreise antrat, begaben sich die hohen Gäste zum Zentrum für Förderpädagogik. Der König hatte sich gewünscht, mit dem Personal und den Schülern des Zentrums zusammenzutreffen - das schien dem Königspaar besonders am Herzen zu liegen.
Mit ihren Gästen nahmen sich Philippe und Mathilde Zeit, um sich unter anderem in der Maurerwerkstatt mit Schülern und Ausbildern auszutauschen. Es folgte ein kleines Bad in der Menge auf dem Schulhof des Zentrums. Die Kinder hatten sich schon lange auf den Besuch vorbereitet und freuten sich, die hohen Gäste zu begrüßen.
Lambertz: "8. September für DG historisches Datum"
Wenig später verließen die Gäste die Schule und begaben sich ins Parlament. Dort wurden sie von Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz empfangen wird. Er brach eine Lanze für die Deutschsprachige Gemeinschaft. Die Tatsache, dass Belgien sich als deutschsprachiger Staat verstehe sei auch durch den Besuch in Eupen besonders sichtbar geworden, sagte Lambertz. Die DG betrachte dies als Herausforderung und Auftrag, einen konkreten Beitrag zum Ausbau und zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Belgien und den anderen deutschsprachigen Staaten Europas zu leisten, betonte der Präsident des DG-Parlamentes.
Nach einer Sitzung im Parlament traten die hohen Gäste die Heimreise an. Das nächste Gipfeltreffen findet 2017 in Luxemburg statt.
Fotoalben
- Fotoalbum: Gipfeltreffen der deutschsprachigen Staaten in Eupen
- Fotoalbum: Fröhlicher Empfang für First Ladies in Raeren
- Fotoalbum: Königin Mathilde und Gäste im BRF
cd/rkr/fs/mg - Bild: Julien Claessen/BRF