"Ein Abkommen bei der SNCB". Das ist erst mal eine gute Neuigkeit. Der soziale Dialog scheint also noch zu funktionieren. Am Tisch saßen im vorliegenden Fall auf der einen Seite die drei großen Bahngewerkschaften, und auf der anderen Seite Vertreter der Direktionen der drei großen Unternehmenssparten, also SNCB, Infrabel und HR Rail.
Bei den Verhandlungen ging es um zentrale Personalfragen, etwa mit Blick auf die Rekrutierung von Mitarbeitern, das Karrieremanagement, die erworbenen Rechte, den Sozialdialog und auch das Personalstatut. Das ist also auch nicht nichts.
Der föderale Mobilitätsminister Jean-Luc Crucke konnte am Mittwochabend weißen Rauch verkünden: Die Sozialpartner haben sich demnach auf einen Abkommensentwurf geeinigt. Genauere Einzelheiten wollte der Minister nicht bekanntgeben, da die Gewerkschaften den Text noch ihrer jeweiligen Basis zur Abstimmung vorlegen müssen.
So wichtig diese Grundsatzeinigung auch ist, so bleibt doch der wichtigste Streitpunkt erst mal ausgeklammert. In dem Entwurf geht es nämlich nicht um die umstrittene Rentenreform. Gegen die entsprechenden Pläne der Regierung laufen die Gewerkschaften nach wie vor Sturm. Am Dienstag wurde die Bahn zum 22. Mal in diesem Jahr bestreikt. Der nächste Streiktag steht am kommenden Dienstag an.
Roger Pint