Nach den Kommunalwahlen bleibt die PS in ihren traditionellen Hochburgen wie Mons, Charleroi, Lüttich und Brüssel-Stadt weiterhin stärkste Kraft. Allerdings haben MR und Les Engagés deutlich an Stimmen dazugewonnen. Ecolo muss deutliche Stimmverluste hinnehmen. Damit setzt sich im frankophonen Landesteil sowie in Brüssel der Trend aus den Parlaments- und Regionalwahlen von Juni fort.
In Mons hat MR-Chef Georges-Louis Bouchez das Duell mit Amtsinhaber Nicolas Martin von der PS verloren. Die PS büßt aber ihre absolute Mehrheit ein, so dass Martin jetzt einen Koalitionspartner braucht.
Bouchez ist am Montagmorgen mit einem Koalitionsangebot an die PS herangetreten. In der RTBF rief Bouchez heute den Wahlgewinner und künftigen Bürgermeister Nicolas Martin auf, sein Ego zur Seite zu legen und eine Koalition mit der MR zu einzugehen.
In Charleroi konnte die PS ihre 26 Sitze verteidigen und behält damit ihre absolute Mehrheit. Neuer Bürgermeister wird Thomas Dermine. PS-Chef Paul Magnette hatte im Vorfeld angekündigt, nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen.
In Brüssel gewann die PS in sechs der 19 Gemeinden. In Brüssel-Stadt ist die gemeinsame Liste PS-Vooruit stärkste Kraft geworden. Bürgermeister Close hat bereits ein Bündnis mit MR und Les Engagés angekündigt.
Die MR konnte zwei Brüsseler Gemeinden hinzugewinnen. Zu den Verlierern zählen in Brüssel Ecolo und Défi. Die Grünen verloren zwei ihrer drei Hochburgen. Défi ist in mehreren Gemeinderäten nicht mehr vertreten. In Schaerbeek muss Bernard Clerfayt nach 23 Jahren den Bürgermeisterposten abgeben.
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