Priester, Ordensleute und Laien waren zu dem Austausch mit Papst Franziskus in die Basilika von Koekelberg eingeladen worden, darunter auch der Lütticher Bischof Jean-Pierre Delville und Kirchenvertreter aus Ostbelgien. Sechs Frauen und Männer richteten sich an das Oberhaupt der Katholischen Kirche und stellten Fragen, die ihnen auf dem Herzen lagen.
Als Erster ergriff der Eupener Dechant Helmut Schmitz das Wort. In deutscher Sprache wandte er sich an den Papst mit einer Frage zur heutigen Rolle der Priester. Zu Wort kamen auch ein Pastoralassistent, ein Theologe, eine Ordensfrau, ein Gefängnisseelsorger sowie die flämische CDV-Politikerin Mia De Schamphelaere, Koordinatorin für die Begleitung von Missbrauchsopfern in der Katholischen Kirche.
Der Papst ging unmittelbar danach auf die Fragen ein. Gestern Abend hatte er 17 Opfer sexuellen Missbrauchs durch katholische Geistliche in der Nuntiatur getroffen. In dem zweistündigen Gespräch habe der Papst große Anteilnahme gezeigt und mehrmals um Vergebung gebeten, so einige der Opfer, die sich nach dem Treffen im VRT-Rundfunk äußerten.
Zwischenstopps in Laeken und Saint-Gilles
Samstagvormittag hatte Papst Franziskus auch die Krypta der Kirche "Unsere liebe Frau von Laeken" besucht. Dort ist neben anderen Mitgliedern des belgischen Königshauses auch König Baudouin beigesetzt. Wie der Palast meldet, hatte der Papst am Freitag die private Anfrage gestellt. König Philippe, Königin Mathilde und König Albert II begleiteten ihn zu Baudouins Grab.
Auf dem Weg zur Basilika stattete der Papst dann der Kirche von Saint-Gilles einen Überraschungsbesuch ab. Dort traf er eine Gruppe Obdachloser, die samstags dort von ehrenamtlichen Helfern ein Frühstück erhalten. Der Papst nahm sich eine halbe Stunde Zeit für eine kurze Begegnung mit den Menschen.
Am Freitagabend hatte der Papst 17 Opfer von sexuellem Missbrauch durch katholische Geistliche getroffen. Zwei Stunden nahm Franziskus sich Zeit, um den Menschen zuzuhören.
Hope Happening: Jugendfestival zum Papstbesuch in Brüssel
Im Rahmen des Papstbesuches in Belgien findet am Samstag in Brüssel ein großes Jugendtreffen statt. Es steht unter dem Motto "Hope Happening", in Anlehnung an das Leitwort des Papstbesuches "Hoffnungsvoll unterwegs". Zu dem Festival auf dem Messegelände von Brüssel Expo werden tausende Jugendliche erwartet. Die Veranstaltung mit Musikprogramm dauert bis Mitternacht.
Am Sonntag wollen die Teilnehmer an der großen Abschlussmesse des Papstes im König-Baudouin-Stadion teilnehmen. Das Festival wurde von rund 40 christlichen Jugendorganisationen aus Flandern, der Wallonie und Brüssel gemeinsam organisiert.
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