Die OpenVLD hatte ihre Beschwerde schon vor der Sitzung angekündigt. Bei der elektronischen Stimmabgabe in Brüssel war es wie auch in Flandern und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu Fehlern gekommen. Einige 16- und 17-jährige Jugendliche, die nur für die Europawahl hätten stimmen dürfen, hatten fälschlicherweise auch an der Regional- und Föderalwahl teilnehmen können. In Brüssel hatte die OpenVLD einen Sitz wegen sieben Stimmen an den Vlaams Belang verloren.
Eine per Losverfahren ad hoc gebildete Entscheidungskommission des Parlaments sprach jedoch die Empfehlung aus, die Stimmen in Brüssel nicht neu zu zählen. Es gebe zu wenig Hinweise darauf, dass eine Neuauszählung ein korrekteres Ergebnis ergeben werde als das aktuelle.
Die überwältigende Mehrheit der Abgeordneten folgten in einer Abstimmung dieser Empfehlung. Nur Groen und die PVDA stimmten mit der OpenVLD dagegen. Danach wurde die Sitzung mit der Vereidigung der 124 Abgeordneten des Flämischen Parlaments fortgesetzt.
Kay Wagner