Die ehemalige Premier- und Außenministerin Sophie Wilmès war für die frankophonen Liberalen MR für die Wahlen zum Europaparlament angetreten. Nach dem Stand der Auszählungen am frühen Montagmorgen hat sie dabei über 537.000 Vorzugsstimmen erhalten. Das bedeutet, dass mindestens jeder fünfte frankophone Wähler auf dem Zettel für die Europawahlen das Kreuz explizit hinter dem Namen der MR-Politikerin gemacht hat. Damit hat Wilmès den bisherigen Rekord des PS-Politikers Elio Di Rupo geschlagen. Di Rupo hatte bei den Europawahlen 2004 mehr als 483.000 Vorzugsstimmen erhalten.
In Flandern ist Bart De Wever der große Gewinner bei den Vorzugsstimmen geworden: Der N-VA-Chef und Bürgermeister von Antwerpen hat bei den Föderalwahlen in der Provinz Antwerpen über 255.000 Vorzugsstimmen erhalten. Mehr als 20 Prozent der Antwerpener haben damit De Wever eine Vorzugsstimme gegeben. Damit lässt er Vlaams-Belang-Chef Tom Van Grieken weit hinter sich. Van Grieken hat bei den Regionalwahlen in Antwerpen nach aktuellem Stand über 153.000 Vorzugsstimmen bekommen.
Was die Wallonie angeht beziehungsweise genauer gesagt die Föderalwahlen im Hennegau, liefern sich PS-Chef Paul Magnette und MR-Boss Georges-Louis Bouchez ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit jeweils über 61.000 Vorzugsstimmen.
Boris Schmidt