Die föderale Energieministerin Tinne Van der Straeten (Groen) hat auf die Vorwürfe der Manipulation vonseiten ihrer flämischen Amtskollegin Zuhal Demir (NV-A) reagiert.
In einer Wahlsondersendung des flämischen Fernsehens hatte Demir am Freitag ein Dokument präsentiert, das beweisen soll, dass Van der Straeten Druck auf die Internationale Energiebehörde (IEA) ausgeübt hat, um zu erreichen, dass die Behörde Belgien keine Empfehlung zum Ausbau der Atomenergie gibt.
In einem vorläufigen Dokument vom Mai 2021 hätte die Agentur Szenarien zur Bereitstellung von mehr Kernkraftkapazitäten nach 2025 empfohlen. Die endgültige Fassung des Dokuments enthalte dagegen hauptsächlich Empfehlungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien.
Demir behauptet, Van der Straeten habe die Passage bewusst streichen und umformulieren lassen. Die Ministerin wies dies zurück. Ihr Kabinett habe zwar Kommentare zu dem vorläufigen Dokument verfasst, dies sei aber das übliche Verfahren. Die IEA entscheide dann, ob sie in den endgültigen Bericht aufgenommen würden oder nicht.
vrt/sh