Minus 40 Prozent: Um diese Formel dreht sich im Kern das neue System, mit dem die SNCB das Bahnfahren attraktiver machen möchte. 40 Prozent weniger auf den normalen Fahrpreis sollen grundsätzlich alle Kunden zahlen, die außerhalb der Stoßzeiten die Bahn nutzen.
40 Prozent weniger zu allen Zeiten soll grundsätzlich für alle jungen Menschen bis 26 Jahre gelten. Kinder bis zwölf Jahre sollen wie bisher kostenlos fahren. 40 Prozent weniger auch für Kleingruppen von mindestens vier Personen, die zusätzlich noch kostenlos ihr Auto auf einem SNCB-Parkplatz abstellen können.
40 Prozent weniger schließlich auch für Senioren. Doch bei dieser Maßnahme gibt es noch Klärungsbedarf. Denn im Gegenzug soll der Seniorenpass gestrichen werden. Die Zeitung La Dernière Heure rechnet vor, dass das zum Teil zu höheren Preisen für ältere Menschen führen könnte. Stimmt nicht, sagt dagegen Verkehrsminister Gilkinet.
Zeit, um das im Detail zu klären, bleibt noch. Denn das neue Preissystem der Bahn ist erstens noch nicht beschlossen und soll zweitens erst irgendwann im kommenden Jahr eingeführt werden.
Kay Wagner
Die Preiserhöhungen sind proportional zu den Zugverzögerungen bzw. -ausfällen. Wenn die Bahn nicht streikt, gibt es immer einen guten Grund, um eine Zugverspätung oder einen Zugausfall zu rechtfertigen. Seit kurzem fahre ich wieder mit dem Auto... Ich möchte nicht mehr bezahlen, um systematisch spät am Ziel anzukommen.
Verstehen die es nie? Was bringt mir eine Preisreform wenn ich keine Bahnverbindung habe? Eifel/Ardennen sind sozusagen, nicht existent für die SNCB. Man muss mindestens 30 km mit dem Auto fahren, um in einem Zug steigen zu können.
Dann kommt die umsteigerei in Brüssel noch dazu. Meisten nur 3-5 Minuten Zeit zum Umsteigen. Als Gehbehinderter unmöglich. Die Bahn bleibt unattraktiv, es liegt nicht nur an den Tarifen. Wenn die Verantwortlichen daß verstanden haben, dann wird garantiert auch in Belgien mehr Bahn gefahren.