Die Zahl der Strohfirmen, die durch das frankophone Unternehmensgericht Brüssel aufgelöst worden seien, nehme seit Jahren konstant zu, führt L'Echo aus. Der gleiche Trend sei auch für das niederländischsprachige Unternehmensgericht festzustellen.
Letzteres umfasst auch den an die Hauptstadt angrenzenden Bereich Halle-Vilvoorde. In der Folge sei die Zahl der Strohfirmen in der Hauptstadt-Region von etwa 10.000 im Jahr 2019 auf einen heute viel, viel tieferen Stand gefallen, so der Vorsitzende des frankophonen Unternehmensgerichts. Das sei auch wichtig, denn Strohfirmen stellten nicht nur ein riesiges Problem in puncto Geldwäsche dar, sondern verzerrten auch den Wettbewerb mit legitimen Firmen.
Allerdings führe der Druck auf die Kriminellen in Brüssel nicht etwa zu einer Einstellung der Aktivitäten, unterstreicht die Zeitung. Stattdessen verlegten sie ihre Briefkastenfirmen in die anderen Landesteile. Hierbei sei vor allem eine Neuansiedlung der Strohfirmen in Flandern zu beobachten. Aber auch in Flämisch- und Wallonisch-Brabant habe die Justiz dieses Phänomen bereits feststellen müssen. Erst kürzlich seien etwa über 400 Briefkastenfirmen in Sint-Pieters-Leeuw entdeckt worden.