Auch FEB kritisiert De-Lijn-Bestellung von Elektrobussen bei chinesischem Hersteller

Die belgischen Busbauer verdienten Unterstützung, so Timmermans, allein schon wegen der hohen Qualität ihrer Produkte. Allerdings könne er De Lijn keine Vorwürfe bezüglich der öffentlichen Ausschreibung des Auftrags machen, betont der FEB-Vorsitzende.

Denn schließlich habe sich die flämische Nahverkehrsgesellschaft an die europäischen Regeln zur Vergabe öffentlicher Aufträge halten müssen. Das zeige aber, dass ein Rahmen geschaffen werden müsse, um belgischen Firmen einen fairen Wettbewerb mit Firmen aus Ländern wie China zu ermöglichen.

De Lijn hatte am Donnerstag die Bestellung von 92 E-Bussen beim chinesischen Hersteller BYD bekanntgegeben. Insgesamt könnte der abgeschlossene Rahmenvertrag aber bis zu 500 Busse umfassen und einen Wert von rund 235 Millionen Euro haben.

Experten hatten nach der Bekanntgabe bemängelt, dass BYD wie viele chinesische Konzerne massiv vom Staat unterstützt wird. Die Teilnahme solcher Betriebe stelle eine Wettbewerbsverzerrung dar. Hinzu komme die Gefahr einer zu großen Abhängigkeit von autoritären Regimen wie China in strategischen Bereichen.

Der belgische Busbauer Van Hool aus Lier und die niederländische VDL, die eine Fabrik in Roeselare betreibt, zeigten sich ebenfalls enttäuscht von der Entscheidung. Beide Firmen hatten in der Vergangenheit bereits Elektrobusse für De Lijn gebaut. Die Vergabe des Auftrags an BYD könne zu Kurzarbeit oder dem Verlust von Arbeitsplätzen bei Van Hool und seinen Zulieferern führen, warnte ein Gewerkschaftssprecher.

De Lijn in der Kritik wegen Bestellung chinesischer Elektrobusse

Boris Schmidt