"Wir kennen die Gesichter der Täter – auch dank des Prozesses, der gerade gegen sie läuft. Aber wir kennen nicht die Gesichter der Opfer", sagte die Präsidentin des Vereins Life 4 Brussels (Leben für Brüssel) bei der Ausstellungseröffnung Mittwochabend. Mit der Ausstellung will Life 4 Brussels das ändern.
Zu sehen ist sie im öffentlichen Bereich des Hotels Thon direkt an der U-Bahnstation Maelbeek, wo eine der Bomben explodierte. Die Fotos sind mit so genannten therapeutischen Fotografie-Tools aufgenommen worden. Audios und Texte begleiten die Aufnahmen. "Durch Fotos, Worte, Texte und Gedichte wird es darum gehen, Teile des täglichen Lebens, des Zweifelns, des Schmerzes und der Hoffnung zu teilen", heißt es in der Ankündigung der Ausstellung.
Bei der Eröffnung Mittwochabend beklagten die Veranstalter, dass neben den Opfern auch den Helfern zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit entgegengebracht werde. Sie hätten eine Auszeichnung des belgischen Staates verdient. Stattdessen werde kaum noch von ihnen gesprochen.
Die Ausstellung ist bis zum 6. April zu besuchen.
Kay Wagner