Der flämische Abgeordnete Dries Van Langenhove gibt sein Mandat in der Kammer auf. Das gab der Parteilose am Samstag bei einer Pressekonferenz in der Parteizentrale des Vlaams Belang in Brüssel bekannt.
Van Langehove war seit 2019 parteiloses Mitglied in der Kammer, gehörte jedoch der Fraktion des Vlaams Belang an.
Er verabschiede sich zwar aus dem Parlament, jedoch nicht von der Politik, so der 29-Jährige. Er habe sich eh stets mehr als Aktivist, denn als Politiker gefühlt.
Van Langenhove kündigte an, auf seinem eigenen Medienkanal weiterhin Aktivismus zu betreiben. So könne er mehr Menschen erreichen als in der Kammer.
Der Parteivorsitzende des Vlaams Belang, Tom Van Grieken, reagierte mit Fassung: Van Langenhove sei ein starker Mann für die Provinz Flämisch-Brabant. Man werde gemeinsam "den nationalistischen Kampf" fortsetzen.
KU Löwen über Van Langenhove: "Gefahr für die Demokratie"
Die Ankündigung des scheidenden Kammerabgeordneten Dries Van Langenhove, künftig nur noch als Aktivist aufzutreten, hat besorgte Reaktionen ausgelöst. Damit werde Van Langenhove zu einer noch größeren Gefahr für die Demokratie, twitterte der Rektor der Katholischen Universität Löwen, Luc Sels.
Auch der Präsident der CD&V, Sammy Mahdi, reagierte: Dass sich der 29-Jährige nun hauptberuflich damit beschäftigen wolle, die Doktrin von Hass und Apartheid in den sozialen Medien zu verbreiten anstatt im Parlament, sei nicht gerade beruhigend, so Mahdi auf Twitter.
Dries Van Langenhove wird dem rechtsextremen Lager zugeordnet. Unter anderem laufen juristische Ermittlungen im Zusammenhang mit der rechtsextremen Vereinigung "Schild & Vrienden".
belga/vrt/dop