Dass Russland sich in den letzten Jahren mitunter aktiv in die Innenpolitik in westlichen Staaten eingemischt hat, das ist bekannt. Und, wie Le Soir berichtet, war mutmaßlich auch Belgien im Fokus des Kremls.
Die Sûreté beschäftigt sich jedenfalls schon seit Jahren mit der Problematik. Seit 2014 hat der Inlandsgeheimdienst 554 Ermittlungsberichte erstellt, in denen es eben um den Verdacht einer russischen Einmischung geht.
Nach US-Geheimdienstinformationen soll Russland Brüssel unter anderem als Ausgangspunkt nutzen, um über diverse Organisationen oder Stiftungen rechtsextreme Kandidaten in ganz Europa zu unterstützen - mit dem Ziel, die Demokratien zu schwächen und politische Strömungen zu fördern, die Russland wohlwollend gegenüberstehen.
Laut Le Soir verfügt die Sûreté über "solide" Informationen, die tatsächlich auf russische Einmischung hindeuten. Es gebe aber keinerlei Hinweise darauf, dass belgische Parteien strukturell mit russischem Geld unterstützt werden.
Der Inlandsgeheimdienst hat sich im Übrigen bei seinen Untersuchungen nicht allein auf russische Aktivitäten konzentriert. In den Berichten, die Le Soir einsehen konnte, ist auch häufiger die Rede von China und auch von Katar und Marokko, die ja gerade auch im EU-Korruptionsskandal genannt werden.
Roger Pint
Es ist doch kein Geheimnis, daß Russland Rechtsextreme unterstützt. Vor einigen Jahren hat Putin Marine Le Pen einen Wahlkampfkredit gewährt.