Die Task-Force "Impfung" werde dabei eine schnellstmögliche vierte Impfung für diese Altersgruppe empfehlen, bestätigte der Taskforce-Vorsitzende Dirk Ramaekers.
Die Empfehlung werde noch im Detail ausformuliert, ihre Kernaussage sei jedoch bereits jetzt klar, so Ramaekers weiter: Aus den Daten gehe hervor, dass der Schutz gegen schwere Erkrankung oder Krankenhausaufnahme in der Bevölkerung allgemein weiter hoch sei. Dies sei auf den hohen Grad der Basis- und auch Auffrischimpfungen der Belgier zurückzuführen. Besonders die Auffrischimpfung scheine einen guten Schutz auch gegen die Omikron-Variante des Coronavirus zu bewirken.
Die Mehrheit der aktuell wegen Covid-19 im Krankenhaus befindlichen Personen seien alt und litten an Vorkrankungen, so Sabine Stordeur, die Co-Vorsitzende der Task-Force. Deshalb werde die Task-Force den Gesundheitsministern für diese Personengruppe eine vierte Impfung noch vor dem Sommer nahelegen. Allerdings solle es sich nicht um eine allgemeine Impfung handeln. Vielmehr solle von Fall zu Fall und nach einem Gespräch mit dem Hausarzt beschlossen werden, ob eine vierte Impfung Sinn mache.
Eine breitere Impfkampagne kann sich Ramaekers ab Ende August oder Anfang September vorstellen. Das hänge auch von der Entwicklung der Corona-Zahlen ab. Zumindest die Über-65-Jährigen oder Menschen mit Vorerkrankungen würden aber dafür infrage kommen.
Boris Schmidt
Task-Force: „Vielmehr solle von Fall zu Fall und nach einem Gespräch mit dem Hausarzt beschlossen werden, ob eine vierte Impfung Sinn mache.“
Ich würde den Hausärzten dringend empfehlen, sich das COVID-19 BULLETIN EPIDEMIOLOGIQUE HEBDOMADAIRE vom 8. April 2022 zu Herzen zu nehmen, bevor sie einem Senior zur 4. Spritze raten. Laut der Tabelle auf Seite 71 in fraglichem Bulletin wurden zwischen dem 21.3. und 3.4.2022 belgienweit 629 (235 pro 100.000) geboosterte Senioren ab 85 Jahren wegen Covid-19 hospitalisiert, dagegen lediglich 33 (128 pro 100.000) ungeimpfte Senioren der gleichen Altersgruppe. Die Hospitalisierungsinzidenz im gleichen Zeitraum der doppelt Geimpften dieser Altersgruppe (ohne 3. Dosis) betrug sogar 350 Hospitalisierungen pro 100.000. Aus diesen Zahlen geht also hervor, dass die ungeimpften Senioren derzeit das geringste Hospitalisierungsrisiko wegen Covid-19 tragen. Das wiederum widerspricht der Behauptung der Task-Force, dass „besonders die Auffrischimpfung einen guten Schutz auch gegen die Omikron-Variante des Coronavirus zu bewirken scheine“.
Warum eigentlich "nur" Menschen über 80 Jahren?
Brauchen diese einen besonderen Schutz und ist der (nach dem Lesen des Beitrages von Herrn Schmitz) überhaupt gegeben? Spielen auch andere Überlegungen eine Rolle?
Mir kommt diese Empfehlung der "Taskforce" plötzlich wie mit einem doppelten Boden vor.