Eigentlich müssen sie laut Beschluss des Konzertierungsausschusses von diesem Mittwoch schließen, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Dem werde man sich aber widersetzen, heißt es von Seiten mehrerer Kinobetreiber.
Dabei brauchen sie scheinbar keine Strafe zu fürchten. Die Polizei in der Brüsseler Stadtgemeinde Ixelles hat angekündigt, Kinos nicht zu kontrollieren. Die Beamten hätten dazu keine Zeit, sagte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur Belga. Die Polizei müsse für die Sicherheit bei einer angekündigten Demonstration auf dem Kunstberg sorgen, heißt es.
Nach Angaben der RTBF sind rund 80 Kulturstätten und Kinos im französischsprachigen Landesteil auch am Sonntag offen. Bürgermeister von mehreren Städten hatten angekündigt, dass sie keine Kontrollen durchführen würden.
Der Kultursektor sei nicht Treiber der Pandemie. Ilyas Mouani vom Kinobetreiber Kinépolis sagte in der VRT, die Kinos müssten nun zum dritten Mal schließen. Es sei unklar, wann sie wieder öffnen könnten. Die fehlende Zukunftsperspektive sorge für Unsicherheit.
Kultursektor demonstriert in Brüssel gegen Schließung
Kulturschaffende und Sympathisanten der Branche demonstrieren am Sonntag seit 14 Uhr auf dem Brüsseler Kunstberg gegen die Corona-Maßnahmen in ihrem Sektor. Die Entscheidungen des Konzertierungsausschusses hatten großen Protest ausgelöst. Zu dem Protest am Sonntag werden mehr als 5.000 Demonstranten erwartet. Den Mittelpunkt der Aktion bildet eine Bühne, auf der Persönlichkeiten aus dem breiten Kulturbereich Reden halten und Aufführungen darbieten.
Laut Veranstaltern soll die Demonstration die Ungleichheit und die Irrationalität der Vorschriften ansprechen. Die Organisatoren rufen zu einer friedlichen Versammlung auf und bitten alle, einen Mundschutz zu tragen und den nötigen Abstand zu wahren.
Vor dem Kino "Les Grignoux" in Lüttich hatten sich mehrere hundert Kulturschaffende und Sympathisanten der Branche versammelt. Die Demonstranten fordern, dass die Schließung des Sektors wieder zurückgenommen wird.
belga/rtbf/vrt/est/okr