"Der Klimawandel ist angekommen", sagte Premierminister Alexander De Croo. Und die Auswirkungen sind verheerend: Zerstörerische Feuerstürme fegen durch unsere Wälder. Es gibt Hitzewellen, die unser Getreide versengen und unser Trinkwasser verdampfen lassen. Dazu kommen Überschwemmungen, die unsere Dörfer verschlingen.
Und genau das haben wir in diesem Jahr auch in Belgien erlebt, sagte De Croo: 41 Menschen sind im Juli ums Leben gekommen. Es sind die ersten Belgier, die dem Klimawandel zum Opfer gefallen sind.
Natürlich haben andere Länder längst einen manchmal noch viel höheren Preis gezahlt. Für uns in Belgien war das aber bislang "weit weg". Wir kannten das nur aus dem Fernsehen. Doch das war einmal.
De Croo für schnelles und entschlossenes Handeln
Und dann sind da die aktuellen Klimadaten: Der Ausstoß von Treibhausgasen und auch die weltweite Temperatur nehmen zu. Die jüngsten Berichte lassen nur eine Schlussfolgerung zu: Wir müssen handeln! Schnell und entschlossen! Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren! Und das muss hier in Glasgow passieren, unterstreicht Alexander De Croo.
Wir können es uns nicht leisten, untätig zu bleiben. Wir können uns nicht zurücklehnen und auf die nächste Überschwemmung warten, die nächste Hitzewelle, den nächsten Waldbrand, die nächste mörderische und zerstörerische Katastrophe.
Aufrüttelnde Worte also. Ein deutlicher Appell, nun endlich zu handeln. Nur: Was will Belgien dazu beisteuern? In diesem Punkt ist Alexander De Croo eigentlich in einer schwachen Position. Denn was bei der UN-Klimaschutzkonferenz eigentlich passieren sollte, bekommt Belgien im Kleinen eigentlich schon nicht hin.
Schwache Position De Croos wegen fehlender innerbelgischer Lastenverteilung
Konkret: Der Föderalstaat und die Regionen haben sich bislang nicht auf die innerbelgische Lastenverteilung einigen können. Das scheitert derzeit vor allem an Flandern. Die Regierung von Ministerpräsident Jan Jambon war offensichtlich erst in der vergangenen Woche wachgeworden und hat das ganze Wochenende lang über mögliche neue Klimaschutzmaßnahmen verhandelt.
Im Grunde war Alexander De Croo mit leeren Händen nach Glasgow gekommen. Wobei er selbst das nicht ganz so eng sieht. Entscheidend sei doch schonmal, dass alle wirklich hinter dem Ziel stehen, sagte De Croo in der RTBF. Und er könne nur feststellen, dass auch die flämische Regierung große Ambitionen habe und auch schon bedeutende Anstrengungen unternehme.
Pläne der Föderalregierung zum Kampf gegen den Klimawandel
Dennoch musste sich De Croo am Rednerpult in Glasgow erstmal darauf beschränken, aufzuzählen, was seine - also die föderale - Regierung zu tun gedenkt. Belgien wolle weiter zu den weltweit führenden Produzenten von Offshore-Windenergie gehören. Die Kapazität der Anlagen vor der Küste werde bis Ende des Jahrzehnts verdreifacht. Das wird Strom für alle belgischen Haushalte liefern.
Außerdem werde Belgien seinen Beitrag zur Unterstützung der ärmeren Länder deutlich aufstocken. Für den Kampf gegen die Entwaldung werde man 200 Millionen Euro bereitstellen. Die EU insgesamt will mit gutem Beispiel vorangehen, sagt De Croo, indem man den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 55 Prozent senkt. Nur müssten jetzt noch die anderen Staaten der Welt auf diesen Zug aufspringen.
Flammender Appell des Premierministers
Und da ertönt schon der Gong: So wird darauf hingewiesen, dass die Redezeit überschritten ist. De Croo lässt sich nicht beirren und richtet sich mit einem flammenden Appell an die Vollversammlung: Wir müssen alle mitnehmen! Alle Staaten, aber auch alle Menschen. Niemand darf auf der Strecke bleiben. Wir können das schaffen: Wir, Europa, die Welt. Den Klimawandel können wir nur gemeinsam besiegen. Gemeinsam oder gar nicht.
Jetzt jedenfalls müsse Schluss sein mit den warmen Worten und den hehren Versprechen. Jetzt müssen wir handeln. Dringend. Und zwar hier, in Glasgow, sagt De Croo. Letztlich ist das eine Frage des politischen Willens. Die Welt ist hier in Glasgow zusammengekommen. Lasst uns die Trendwende herbeiführen.
Roger Pint
Alles nur Doppelmoral, über 400 Teilnehmer, viele sind mit dem privaten Flugzeug angereist.
Laut der Daily Mail wurden für die Flüge der sogenanten Edel-Klimaschützer mehr als 13 000 Tonnen CO² in die Atmosphäre geblasen. So viel wenn 290 voll besetzte A320-Flieger von Frankfurt nach Malle fliegen.
Frau Merkel flog abends wieder mit dem Regierungsflieger zurück.
Vorbildlich wurden die Promis und Politiker mit Tesla Autos chauffiert, mangels Ladesäulen wurden die E- Autos über "Dieselgeneratoren" geladen.
Wie war das noch " Wasser predigen und selber Wein saufen"das kennen wir doch von unseren Politiker...
Ich kann nur feststellen, dass der belgische Föderalismus funktioniert. Wenn die flämische Regierung sich nicht unter Druck setzen lässt durch einen UN-Kongress oder durch demonstrierende Schulschwänzer, dann gibt es eben noch Gesprächsbedarf. Gut zu verstehen, denn in Flandern gibt es mehr produktive Industrie als in Wallonien mit seinen unproduktiven Verwaltungen. Die produzieren nicht viel co2.
Dieser UN-Kongress ist sowieso nur eine Riesenshow, wo sich die Teilnehmer versuchen gegenseitig sich zu übertreffen im ausmalen von Horrorzenarien. Man kann viel versprechen und unterschreiben....