Bislang gab es drei Todesopfer. Auch ein 22-jähriger Mann in Eupen kam laut GrenzEcho ums Leben. Außerdem ein 15-jähriges Mädchen, das in Marcourt in die Ourthe stürzte, und ein Mann in Namur.
Tausende Menschen mussten bislang schon ihre Wohnungen verlassen. Allein 2.000 in Eupen und 1.700 in Chaudfontaine. Die Gemeinde Voeren evakuiert die Ortschaft Moelingen. In manchen Städten steht das Wasser bis zu zwei Meter hoch. In Spa und Theux treiben Autos durch die Straßen. Unzählige Keller sind vollgelaufen. In den Ardennen mussten hunderte Pfadfinder- und Jugendlager abgebrochen werden.
Auch der Bahnverkehr ist betroffen. Zwischen Lüttich und Verviers fährt kein Zug mehr.
Der Stromnetzbetreiber Elia berichtete unterdessen von überfluteten Hochspannungskabinen, unter anderem in Pepinster. Dies habe Auswirkungen auf die Stromversorgung vieler angrenzenden Gemeinden.
Eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Auch für Donnerstag erwartet das Königlich Meteorologische Institut starke Regenfälle. Für die Provinz Lüttich gilt Code Rot. Sollte es stark weiter regnen, droht auch die Maas überzulaufen.
Seit dem 1. Juni sind in Uccle schon mehr als 180 Millimeter Regen gefallen. Am Donnerstag könnte es auf 220 Millimeter steigen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es im ganzen Sommer 168 Millimeter. Klimawissenschaftler sehen einen Zusammenhang mit der Klimaerwärmung. Dadurch kann die Atmosphäre mehr Wasser aufnehmen. Hinzukommt, dass durch eine ungünstige Wetterkonstellation, die Regenwolken tagelang über dasselbe Gebiet drehen. Solche Konstellationen würden auch aufgrund eines wärmeren Klimas in Zukunft öfters vorkommen, so die Wissenschaftler.
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